Review:

Dar De Duh

(Dordeduh)

TIPP
Vor rund vier Jahren gingen die beiden NEGURA BUNGET-Gründer Hupogrammos und Negru nach knapp eineinhalb Dekaden Bandgeschichte getrennte Wege. Negru macht seitdem mit öfter mal wechselndem Line-Up (bislang auf überragendem Niveau wohlgemerkt!) unter dem Namen NEGURA BUNGET weiter, Hupogrammos und der ebenfalls abtrünnige Sol Faur haben sich DORDEDUH (was übersetzt so viel wie „Sehnsucht nach dem Geist“ bedeutet und eine tiefe Spiritualität andeutet, die von der Musik transportiert wird) zugewandt, die stilistisch ähnliche Wege geht wie die ehemalige Truppe der beiden. Auch die übermächtigen ENSLAVED stecken bis über beide Ohren in „Dar De Duh“, dem Debütalbum der bis zu acht Mitgliedern starken rumänischen Band. Musikalisch hat hier natürlich alles seinen Ursprung in schwarzmetallischen Gefilden, aber das Album einfach in die Schublade „Viking“, „Pagan“ oder „Folk“ zu pressen, greift definitiv zu kurz. „Dar De Duh“ ist ein abendfüllendes Epos aus großartigen Melodien osteuropäischer Prägung, vielen ruhigen Einschüben, traditioneller Folklore und ruppigen Momenten, das wie aus einem Guss klingt, den Hörer richtig fordert, dann aber mit einer scheuklappenlosen, hoch atmosphärischen und sogar in gewisser Weise eingängigen Reise in eine fremde Welt entführt. Ein Stück wie „Calea Rotilor De Foc“ hätte Quorthon nicht besser hinbekommen, und im Kontrast dazu hätte das abschließende „Dojana“ auch gut in den „Hobbit“ gepasst. Es gibt sicher Fans, die den Split mit NEGURA BUNGET bedauern, aber man sollte das inzwischen positiv sehen, denn sonst wäre dieses herausragende Album niemals aufgenommen worden. Ein Monster düsterer Spielkunst!

Dar De Duh


Cover - Dar De Duh Band:

Dordeduh


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 77:49 (CD)
Label: Prophecy Productions
Vertrieb: Soulfood