Review:

V - Metal Machine Music

(DIE KRUPPS)

TIPP

Seit ganzen 35 Jahren (!) sind die Düsseldorfer beziehungsweise Wahl-Texaner bereits aktiv und können auf eine einzigartige Karriere zurückblicken, die mit dem Industrial-Meilenstein „Stahlwerksinfonie“ begann und über 80er-Elektro zu modernem Metal in den 90ern führte. Nebenbei arbeitete Bandkopf Jürgen Engler noch mit Krautrock-Legende Mani Neumeier von GURU GURU zusammen, wirkte an Studiowerken von DORO mit oder nahm Campino (ja, die Tote Hose!) in den späten 70ern mit auf Tour, aber das nur am Rande. Dennoch sind DIE KRUPPS bis heute eher ein Geheimtipp geblieben; von Mainstream-Erfolgen der Marke RAMMSTEIN ist man nach wie vor weit entfernt. Auf „V - Metal Machine Music“, dem inzwischen zehnten Album, führen die Jungs ihre Symbiose aus harten Gitarrenriffs und Synthie-Orgien nahtlos fort und führen dabei durch die eigene Diskografie: das stampfende „The Vampire Strikes Back“ gab es in einer alternativen Version bereits 1998 im Computerspiel „Wing Commander: Prophecy“ zu hören, das großartige, treibende „Alive In A Glass Cage“ stammt aus dem Jahr 1985, und beim abschließenden, ebenfalls überragenden „Volle Kraft Voraus“ handelt es sich um eine durch den Reißwolf gedrehte, dampfhaltige Neuauflage des Titelsongs des ersten Albums von 1982. Aber auch jüngere Kompositionen wie der leicht an OOMPH! erinnernde, eingängige, aber textlich kitschige Opener „Kaltes Herz“, die mit Gang-Shouts angereicherte Nummer „Battle Extreme“, der bombastische Mitgröl-Hit „Fly Martyrs Fly“, das flotte „Road Rage Warrior“ oder „Kaos Reigns“ (hätte Zombie-Rob nicht besser hinbekommen!) wissen durchgehend zu überzeugen und ergeben in Summe ein punktgenau produziertes, in jeglicher Hinsicht überzeugendes Elektro-Metal-Referenzwerk. Von wegen „Früher war alles besser!“…

V - Metal Machine Music


Cover - V - Metal Machine Music Band:

DIE KRUPPS


Genre: Electro Metal
Tracks: 13
Länge: 48:39 (CD)
Label: Steamhammer/Oblivion
Vertrieb: SPV