Review:

Cemetery Junction

(Demon)

DEMONs "Night of the Demon", "The Unexpected Guest" und natürlich ihr Überwerk "Taking The World by Storm" gehören in die Plattensammlung eines jeden Metal-/Hard Rock-Fans - ohne wenn und aber. Lange sind die Releases dieser Platten her, aber DEMONs einziges Urmitglied und Sänger Dave Hill hält die Band über die Jahre am Leben, und das macht er nicht schlecht. Aber die Klasse der genannten Alben hat und wird er nie mehr erreichen, Punkt. Wenn man sich das bewusst macht, so kann man sich auch dem neuen Werk mit der richtigen Vorfreude und Erwartungshaltung nähern.

"Cemetery Junction" klingt, und das ist schon mal die halbe Miete, nach DEMON. Garant dafür ist nicht nur Hills unverkennbares Organ, sondern eben auch die Melodien, die er damit intoniert. "Are You Just Like Me" eröffnet hochmelodiös mit einem klasse Refrain, und mit ein wenig "Goodwill" fühlt man sich an den Opener und Titelsong des Debüts erinnert. "Queen of Hollywood" beginnt leicht gewöhnungsbedürftig, offenbart aber im Zentrum pure DEMON Melodieseeligkeit und Schwermut gepaart mit Pathos und erinnert hier an "Taking The World by Storm"-Zeiten. Somit ist DEMON 2016 das, was man erwarten durfte, ja sogar ein wenig mehr: ein gehaltenes Versprechen.

Die Engländer gehörten nie zu den ganz Großen, aber wie ich finde, zu den wichtigen. Über 35 Jahre im Geschäft, Mit-Architekten der NWoBHM und in ihrer Originalität unverkennbar. DEMON haben inspiriert und sind ein Original mit Geschichte und großen Alben. Ich freue mich, wenn manche Melodie, mancher Klang von Dave Hills Stimme Erinnerungen wach ruft an längst vergangene Tage, an denen ein Freund, die neue "The Unexpected Guest", ein Dreierzug Bierbüchsen und einige Zigarreten reichten, um den Partykeller der Eltern zum besten Platz der Welt zu machen.

Cemetery Junction


Cover - Cemetery Junction Band:

Demon


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 55:36 (CD)
Label: Plastic Head
Vertrieb: Soul Food