Review:

The Tides of Damocles

(Dawn Of Azazel)

Aus Auckland, Neuseeland stammen die „Progressive Death Metal-Tyrannen“ beschriebenen DAWN OF AZAZEL. Tatsächlich existieren diese schon seit 1999. „The Tides Of Damocles“ ist nun der Herren viertes Album – Nach einer kunstvollen Pause von sechs Jahren. Und tatsächlich klingen die Auckländer etwas gewöhnungsbedürftig.

Nicht aus der Übersee, sondern aus dem alten Griechenland stammt die Legende des Damocles: Damocles war einst ein Günstling des Tyrannen Dionysios, bei welchem er sich einschleimte um zu gefallen und selbst Macht zu erlangen und von eben diesem schließlich die Lektion gelehrt bekam, dass Reichtum und Macht keinen Schutz vor Gefahren bieten, sondern diese verursachen.

Wie lässt sich das mit einem Artwork welches mit der ungeheuren Zerstörungskraft von Wasser arbeitet und einen Hauch Epic oder Pagan in der Musik von DAWN OF AZAZEL vermuten lässt (wie bei den Black Metallern WINTERFYLLETH), verbinden?

Die Spielart ist hier technischer Death-Metal, wie er aus den USA und den 90’er Jahren kommen könnte. Dabei wahrt die Band einen natürlichen und etwas kratzigen Klang, brettert aber sonst mit ordentlich Dampf und viel Finesse nach vorn. Womit man sich hingegen wirklich anfreunden muss, sind die etwas eigentümlichen Vocals, die eher aus dem Hardcore-Bereich zu kommen scheinen. Kehliges, kratziges Röhren vernimmt man hier anstatt tiefer Grunts. Ein Wenig muss ich da an NAMPALM DEATH denken, ansonsten sind DOWN OF AZAZEL hier sehr eigenständig unterwegs.

Was „The Tides Of Democles“ hingegen fehlt, sind Songs mit klarem Wiedererkennungswert. Eingängige Strukturen, eingängige Refrains – Fehlanzeige! Ein Wenig mehr Abwechslung (auch in den Vocals) hätte dem Album sicher gut getan.

The Tides of Damocles


Cover - The Tides of Damocles Band:

Dawn Of Azazel


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 48:23 (CD)
Label: Independent
Vertrieb: Eigenvertrieb