Review:

Der Einkehr Später Gast

(Das Kammerspiel)

Über die Qualitäten seiner Band GRABNEBELFÜRSTEN kann man geteilter Ansicht sein, aber mit seinem Projekt ALLVATERS ZORN und dem Album „Geburt“ (siehe Review) hat Dirk Rehfus ein wirklich gutes Album vorgelegt, dem sich nun mit „Der Einkehr Später Gast“ des Projektes DAS KAMMERSPIEL das nächste Werk des Lost Souls Graveyard-Chefs anschließt. Das hübsche, traurig dreinblickende Mädel auf dem Cover lässt schlimmsten Gotensabber vermuten, doch das Album offenbart fast noch Schlimmeres: viel zu leise und dünn abgemischt (ich musste meine Anlage zwei Stufen höher drehen um überhaupt etwas zu hören…) und mit viel zu langen elektronischen, Horrorsoundtrack-artigen Zwischenspielen ausgestattet, plätschert „Der Einkehr Später Gast“ unbeirrt und wenig aussagekräftig seines Weges. Dabei sind einige Melodien (zum Beispiel in „Auf Weiter Flur“) und auch diverse atmosphärische Parts (etwa in „Ein Heiliger Ort“) echt gelungen und offenbaren mitunter sogar Ohrwurmqualitäten. Über die wieder einmal sehr bedeutungsschwangeren Texte kann man wie üblich geteilter Ansicht sein, aber sie passen zumindest zum musikalischen Konzept, das in erster Linie tatsächlich die „romantische“ Gotenfraktion und nicht die hasserfüllte Pandagemeinde anspricht. Jene ebenso traurig wie das Covergirl durch die Gegend wandelnden Gestalten sollten sich „Der Einkehr Später Gast“ ruhig mal anhören und selbst entscheiden, ob dem Szene-Mastermind hier ein Griff ins Glück oder in den Abort gelungen ist. Meiner Meinung nach klingt das Album irgendwie nicht ganz fertig und „demomäßig“, was nicht nur für den Sound gilt, sondern auch für das gewöhnungsbedürftige Songwriting. (Black-) Metaller sind hier definitiv falsch aufgehoben!

Der Einkehr Später Gast


Cover - Der Einkehr Später Gast Band:

Das Kammerspiel


Genre: Gothic
Tracks: 7
Länge: 40:52 (CD)
Label: Lost Souls Graveyard
Vertrieb: Eigenvertrieb