Review:

The Lost Tracks Of Danzig

(Danzig)

Glen Danzig veröffentlicht seine "Lost Tracks"? Das riecht erstmal nach Ausverkauf, zumal bei ihm musikalisch schon lange nichts mehr geht. Ganz so ist es aber nicht. Hier wurde nämlich keinesfalls einfach ein Haufen angestaubter Ausschuss-Tracks zusammengeknallt. Vielmehr wurden die 26 Songs, die es aus diversen Gründen nicht auf die Alben geschafft haben, ausgiebig bearbeitet, indem sie z. B. neu gemischt oder noch fehlende Vocals oder Instrumente aufgenommen wurden. Erfreulicherweise ist viel Material von den Aufnahmen zu den ersten drei DANZIG-Alben enthalten, von dem einiges durchaus mit der Qualität der Veröffentlichungen mithalten kann. Direkt die ersten beiden Tracks etwa, das dreckig rockende "Pain Is Like An Animal" und das böse daher kriechende "When Death Had No Name”, sind echte Hammersongs, die den Vergleich mit den Releases nicht zu scheuen brauchen. Da die Tracks chronologisch angeordnet sind, fällt die zweite CD insgesamt etwas ab, aber auch hier findet sich noch das ein oder andere Juwel, wie z. B. das schaurig schöne "Crawl Across Your Killing Floor". Bei der Menge an Material sind Ausfälle natürlich kaum zu vermeiden, und tatsächlich muss man sich fragen, ob Songs wie die schlimme Schnulze "Cold, Cold Rain", das komplett schräge "Lady Lucifera" oder der völlig belanglose Shango Mix von "Unspeakable" es wirklich wert sind, veröffentlich zu werden. Hier hat Glen Danzig offenbar Vollständigkeit der Qualität vorgezogen. Trotzdem handelt es sich bei dieser Doppel-CD um ein interessantes und spannendes Stück Rockmusik-Geschichte, an dem man eindrücklich die Entwicklung der Band DANZIG ablesen kann. Und das ist allemal besser als ein Best-Of-Album.

The Lost Tracks Of Danzig


Cover - The Lost Tracks Of Danzig Band:

Danzig


Genre: Rock
Tracks: 26
Länge: 115:16 ()
Label: Evilive
Vertrieb: Soulfood