Review:

The Valiant Fire

(Damnation Angels)

Man muss verdammt mutig sein, als Symphonic Metal-Band an genau dem gleichen Tag wie NIGHTWISH zu veröffentlichen. DAMNATION ANGELS (zu Deutsch in etwa: „Engel der Verdammnis“) haben jedenfalls diesen Mut und lassen ihr „heroisches Feuer“ „The Valiant Fire“ an sage und schreibe genau dem gleichen Tag hereinbrechen. Was den geneigten Symphonic-Metal-Fan am 27.März.2015 leicht zu überfordern scheint, könnte Gefahr laufen zwischen die Stühle zu fallen. Doch bis auf das Datum der Veröffentlichung haben DAMNATION ANGELS (zum Glück?) nicht so viel mit den symphonischen Finnen gemein und ihren eigenen Stil gefunden: So kommt „The Valiant Fire“ mit einem auffälligen, Art-Work aus Taiwan und ansonsten überraschender Gradlinigkeit daher. War der Vorgänger „Bringer Of Light“ mit Intro, einem in vier Teilen erzählten Opus, einem METALLICA-Cover und einem Zehn-Minüter noch ausgesprochen aufwändig verschachtelt, hauen die Engländer bei ihrem zweiten Album gleich mächtig auf die Pauke:

„Finding Requiem“ liefert einen energiegeladenen, wie emotionalen Start, von wuchtigem Orchester unterstrichen und einer äußerst angenehmen Männerstimme. Tatsächlich wird in diesem ersten Song schon gleich gezeigt, wohin die Reise gehen soll: Wohl arrangierter Symphonic-Power Metal ohne nervigen Opern-Gesang, ohne Drachen, mit wenig Kitsch und einem etwas düster-gotischen Touch. Gut gemacht ist „The Valiant Fire“ auf jeden Fall, man merkt dem Werk die drei Jahre an und das Werk wirkt perfekt ausbalanciert: Ruhigere Lieder wie „The Passing“ reihen sich nahtlos an energetische Songs wie „Everlasting“ oder den Titletrack. Das die Jungs auch bombastisch verschachtelt können, beweist das etwas ausladendere „The Frontiersman“. Tatsächlich keinesfalls schlecht und mit der wirklich fetten optischen Aufmachung, macht „The Valiant Fire“ musikalisch letztlich unterm Strich leider nicht so viel her, wie „Finding Reguiem“ erhoffen ließ. Etwas austauschbar wirken die einzelnen Song-Strukturen untereinander, wirklich mitreißende Passagen findet man am ehesten noch in den ersten beiden Liedern, dann verraucht das Feuer. Etwas Experimentierfreudigkeit hätte dem Werk sicher keinen Abbruch getan. Mehr Abwechslung, mehr Leidenschaft und Leichtigkeit, vielleicht noch etwas prägnantere Riffs… So schaffen es DAMNATION ANGELS es zwar zu gefallen, aber leider auch hinter ihren offensichtlichen Vorbildern KAMELOT unter zu gehen. Schade, vielleicht klappt es beim dritten Anlauf!

The Valiant Fire


Cover - The Valiant Fire Band:

Damnation Angels


Genre: Metal
Tracks: 09
Länge: 64:39 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood