Review:

Water

(Complex 7)

Eines gleich vorweg: Es fällt mir eigentlich immer etwas schwer gerade Nachwuchsbands zu "kritisieren" oder deren erste Werke zu besprechen, weil man ja viel lieber neue Karrieren fördern als etwas schlecht machen will aber manchmal geht’s halt nicht anders. Bis auf Sänger Norbert Vornam besteht das derzeitige Line-Up von COMPLEX 7 bereits seit 1990. Gemeinsam mit dem Gitarristen Marko Gerlach firmierten die drei Instrumentalisten zunächst unter dem Namen Demimonde. Vornam, der zuvor in verschiedenen Thrash-Bands der lokalen Szene seine Erfahrungen sammelte, stieß im Februar 1999 zur Band. Nur kurze Zeit später folgte schließlich die Umbenennung in Complex 7. Im vergangenen Juli 2001 veröffentlichten COMPLEX 7 ihre erste selbstproduzierte Full-Length-CD "Water" (u.a. mit einem sehr guten Artwork), die dem Hörer einen Überblick über das bisherige Schaffen der Band vermittelt. Die Band Complex 7 sieht sich selbst, und diese Meinung kann ich nur deutlichst bestätigen, als eine Metalband, die sich etwas abseits der aktuellen Szenetrends bewegt d.h. hier wird nicht einen auf Numetal gemacht, es gibt das ehrliche Gitarrenmucke ohne Rapps und neumodische (Sample) Sounds. Die Musik ist technisch und verspielt, aufgrund der kompromisslosen Heavyness jedoch kein typischer Progressive-Metal. Es gibt viele vertrackte Arrangements mit vielen Breaks zwischendurch wird auch mal ein Text gesprochen ("Identity"). Soweit so gut aber mir sind die Songs einfach ein bischen zu steril genauso wie der knochige Gitarrengrundsound außerdem nervt das meist "scheppernde" Schlagzeug auf die Dauer ganz erheblich. Das größte Manko sind aber zum einen die aggressiven Vocals, die vorzugsweise mehr geschriehen oder gegrölt werden. Gute Melodien findet man hier nur sehr schwer ("Time-place-insanity" ist aber ganz erträglich) einzig beim allerletzten Track eine düsteren Ballade mit dem Titel "Lifeblood" zeigt sich das die Jungs doch gute Musik machen könn(t)en - sehr eingängig und sogar mal länger richtig gesungen. Die oft ruhigeren Liedanfänge bei COMPLEX 7 bieten zwar einige durchaus gut Ansätze wie z.B. "Natural Consequences" oder "Hypocrite’s Mourning" aber dann werden die Songs im weiteren Verlauf irgendwie verhunzt. Kann mich leider nicht mit dem Teil anfreunden für Liebhaber der härten Richtung denen Aggresivität verbunden mit komplexen trashigen stakkatoartigen Gitarren aber tiefergehende Melodien nicht ganz so wichtig sind, kann diese Musik schon etwas geben - alle andern sollten lieber die Finger davon lassen. Bei mir hat das anhören von "Water" im Auto sogar Kopfschmerzen verursacht - sorry aber positiver geht’s nicht.

Water


Cover - Water Band:

Complex 7


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 65:58 (CD)
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