Review:

The Astonished Eyes Of Evening

(Cinema Strange)

Eine sehr edel anmutende CD mit dickem Booklet, und das bei einer Band die erst seit wenigen Jahren aktiv dabei ist, deutet auf jeden Fall schon mal an, dass CINEMA STRANGE keine Eintagsfliege und auch keine Alltagsfliege sind. War ihr Debut noch ziemlich leicht hörbarer Gothic Rock bis Batcave, so ist „The Astonished Eyes Of Evening“ sehr schwer verdauliche Kost, die ich so nie von dieser Band erwartet hätte. Zum Teil ziemlich experimentelle Songstrukturen zwischen 80ern und Moderne treffen hier auf einen Sänger, der klingt wie der Protagonist der CARDIACS auf dem Todestrip, der aber auch manchmal vollends im Gram versinkt und mehr heult als singt. Die Songs sind nicht aggressiv, tun vielmehr dadurch weh, dass sie ungewohnt sind und mit den (un)erwarteten Harmonien spielen, sie pervertieren und einfach nicht passen. Und genau deshalb passen sie doch irgendwie, wirr aber faszinierend, aber das ist definitiv keine Musik die pure Unterhaltung ist, sondern dazu auffordert, sich mit ihr Auseinanderzusetzen. Klavierparts, akustische Gitarren und eher ruhige Instrumentierung, teils atonal, teils mit Queen-sound-a-like Harmonien aufwartend, aber doch immer irgendwie anders als man es erwartet. Aufgebaut wie eine Art Musical, dass so aber sicherlich nicht schnell eine Bühne finden würde um aufgeführt zu werden, haben CINEMA STRANGE ein ziemlich erwachsenes und ausgereiftes Album auf die Menschheit losgelassen. Vor dem Kauf aber unbedingt antesten ob einem dieser abgedrehte Stil liegt!

The Astonished Eyes Of Evening


Cover - The Astonished Eyes Of Evening Band:

Cinema Strange


Genre: Gothic
Tracks: 10
Länge: 49:1 (CD)
Label: Sad Eyes/Trisol
Vertrieb: EFA