Review:

In Ruin

(Cauldron)

CAULDRON aus Kanada gehörten auch schon auf den vorhergehenden drei Alben nicht zu den hektischsten Vertretern ihrer Zunft. Ihr melodisch / melancholischer Heavy Metal buhlte nie um Geschwindigkeits- oder Härterekorde, vielmehr wusste er durch memorable Melodien und eine einzigartige Stimmung zu überzeugen. Auf Album Nr. 4 ist das keinen Deut anders. Während man gerade beim Punkt zwingende Melodien auf dem Vorgängerwerk „Tomorrow’s Lost“ etwas schwächelte, so befindet man sich mit „In Ruin“ wieder in der Erfolgsspur des Zweitwerks „Burning Fortune“. Als Einflüsse höre ich neben den amerikanischen HALLOWEEN (die man mit „I Confess“ auf besagtem Zweitwerk auch schon coverte) auch 80er Undergroundcombos wie NIGHTCRAWLER oder LEATHER NUNN heraus. Aber auch die 80er Großtaten der SCORPIONS dürften einen bleibenden Eindruck auf Jason Decay und seine Mannen gehabt haben. Das große Plus von „In Ruin“ ist die angenehme „Hörbarkeit“. Zur Musik CAULDRONs lässt sich sowohl im Club abrocken als auch auf der Couch entspannen. Mir gefällt der Mut, viele Hard Rock Elemente in ihren Sound einfließen zu lassen, ohne sich einen Kopf darüber zu machen, ob der Sound dadurch verwässert wird. Wird er meiner Meinung nach nicht, er bekommt aber eine weitere Facette und Tiefe. CAULDRON beweisen, dass Heavy Metal nicht immer voll auf die 12 gehen muss, um zu gefallen. Anspieltipps sind das treibende „Empress“, das flotte „Burning At Both Ends“ und der Stampfer „Corridors Of Dust“. Lediglich das etwas langatmige Instrumental „Delusive Serenade“ kann da nicht wirklich mithalten. Trotzdem bleibt das Fazit, dass CAULDRON mit „In Ruin“ ein weiteres gelungenes -und latent trauriges- Album veröffentlicht haben, das wunderbar dazu geeignet ist, nach dem Genuss der Alben von SKULL FIST, ENFORCER, RAM etc. zu entspannen und auf den Boden zurückzukommen. Chill-Out Metal sozusagen.    

In Ruin


Cover - In Ruin Band:

Cauldron


Genre: Heavy Metal
Tracks: 9
Länge: 42:28 (CD)
Label: High Roller Records
Vertrieb: Soul Food