Review:

Dea

(Catharsis)

Als eine im melodischen Doom Metal verhaftete Band wurde Catharsis 1996 in Moskau von Gitarrist Igor "Jeff" Polyakov und Ex-Frontmann Sergey Bendrikov aus der Taufe gehoben. Als Vorbilder schreiben sie sich Bands wie Crematory und Amorphis auf die Fahne. Nach einer Demo 1997, der ersten CD ein Jahr später und positiven Reaktionen in ihrer Heimat war aber im Jahre 1999 dann ein Stilwechsel angesagt. Heute ist Catharsis eine Truppe welche klassisch angehauchten, progressiven Power Metal spielt, der in seinen metallischen Momenten an Bands wie Stratovarius, Nightwish oder Tad Morose erinnert. Mit "Dea" kommt 2002 nun der bereits im Vorjahr erschienene Nachfolger des in Russland hochgelobten 99er Werkes "Febris Erotica" auf den weltweiten Markt. Schon der Opener "Igni Et Ferro" (der auch als Video-Bonus auf der CD verewigt ist) zeigt wo es langgeht. Eingängige, klassisch angehauchte Melodien, die abwechselnd von Gitarren und Keyboard in Szene gesetzt werden und sich meist im Midtempo-Bereich bewegen. Ich für meinen Teil, kann mit meinen nicht vorhandenen Kenntnissen der klassischen Musik nicht beurteilen, ob die wunderschönen Melodien vollständige Eigenkompositionen sind, oder ob die sechs Jungs aus Moskau den allen Russen nachgesagten Hang zur klassischen Musik erlegen sind, und sich doch etwas in der Vergangenheit bedient haben (vor allem beim Instrumental "... Into Oblivion"). Nichts desto Trotz - die ausgefeilten Kompositionen (sieben Tracks, darunter 3 Instrumentalstücke) klingen meistens einfach nur toll. Ein Manko bleibt allerdings - der Gesang - und damit ist nicht die Stimme von Sänger Oleg Zhilyakov gemeint, die passt; sondern die Umsetzung der englischen Texte durch Oleg. Auch wenn Bands aus Italien, Spanien und teilweise selbst deutsche Kapellen manchesmal einen deutlich heraus hörbaren Akzent zum Besten geben, ist das von Catharsis dargebotene Englisch nun doch arg an der Schmerzgrenze (man kann es einfach nur schwer ignorieren). In ihrer Heimat mag das kein Thema sein, um international aber nach vorne zu kommen muss die Moskauer Combo besonders daran noch feilen. Darüber hinaus ist die Gesamtspielzeit der Scheibe mit knapp 36 Minuten für einen Longplayer doch etwas dürftig bemessen. Dies schmälert die Freude an den wirklich gelungen, melodiösen Instrumentalpassagen leider doch etwas. Deswegen Freunde: erst anhören, ob einem die herrlichen Melodien ausreichen und für das genannte Manko entschädigen.

Dea


Cover - Dea Band:

Catharsis


Genre: Progressive
Tracks: 7
Länge: 35:58 (CD)
Label: Hammer Müzik
Vertrieb: Bellaphon Records