Review:

Deutsche Nationalhymne

(BONFIRE)

Warum ist da noch niemand drauf gekommen – die Deutsche Nationalhymne in einer Rockversion? Nun die Herren Lessman und Ziller ihres Zeichens Masterminds der Ingolstädter Hardrockformation BONFIRE haben sich tatsächlich daran gewagt und ihre ganz eigene Version abgeliefert. Ob das Lied in dieser Interpretation ursprünglich mal als „Kaiserquartett“ von Joseph Haydn geschrieben und von August Hoffmann von Fallersleben getextet, vor diesen Herren auch hätte positiv bestehen können, da habe ich bei aller Toleranz schon so meine ernsten Zweifel.

Ich war im Voraus sehr gespannt und bin ehrlich gesagt auch nach mehreren Durchläufen selbat immer noch etwas am zaudern. Dass dieser Song nicht gerade partymäßig abgehen würde war ja klar aber im Verkaufstext wurde einem ja doch etwas mehr Hoffnung gemacht es sollte laut, dreckig, rockig und nach vorne gehen aber dies wurde nur zum Teil tatsächlich umgesetzt. Es ist letztlich dann doch leider eher eine relativ glattpolierte AOR Melodicrock Version, ja die Gitarren mit zig spuren sind schon relativ fett und die relativ vielen nette Schlenkerchen sowie das Solo auf der Hauptmelodie bzw. dem schmetternden Refrain von der Gitarre von Hans Ziller präsentiert ist handwerklich ganz solide gut gemacht aber insgesamt zu wenig. Dies alles kommt etwas arg brav und zu respektvoll gegenüber dem Original daher, wie gesagt gerade noch Hardrock ja aber schon sehr popig-glatt aufgemotzt. Gut als eine echte Alternative zu den in den letzten Jahre leider verstärkt (nach typischen Amigusto) von diversen klassischen Interpreten meist Solo vor den Spielen unserer Fußballelf vorgetragenen Geschichten, taugt diese Version allemal. Von Sarah Conners damals geträllertem Beitrag mit Textausfall ich sag’ nur „Brühe ..“ will ich mal garnicht reden.

BONFIRE war wahrscheinlich schon klar, dass sie mit dieser Version anecken würden aber die Häme in vielen Foren haben sie so nicht verdient. Auch klar mit dem genialen „Mexico“ der ONKELZ hat dies hier rein gar nichts zu tun soll es wohl auch nicht, die Hymne hat eine ganz andere Charakteristika wie die süffige Mitgrölnummer der Herren um Stefan Weidner. Und außerdem bin ich ehrlich gesagt froh, dass es keine Deathmetal oder sonstige –Schreiversion geworden ist, da schon lieber BONFIRE mit Poprock. Nur richtig brauchen kann man dass Teil wohl eher nicht, als Untermalung für Fernsehbilder ja aber für die Party und Public Viewing eher nicht, da dann höchstens ganz am Anfang.

Die Balladenversion geht ansonsten noch viel weniger, zu pathetisch und noch schmalziger als Anno 1990 die SCORPIONS mit „Wind of Change“, die Instrumentale Fassung mit etwas düsterem Anheizdrumming a la „In Zaire“ sowie klassischer Adaption und dann immer schneller na ja ist zwar etwas innovativer aber trotzdem nicht der Reisser.
Daher wünschen wir Jogis Jungs in Südafrika etwas mehr Glück als BONFIRE mit diesem eher laschen Versuch auf den kommerziellen WM-Zug aufzuspringen.

Deutsche Nationalhymne


Cover - Deutsche Nationalhymne Band:

BONFIRE


Genre: Hard Rock
Tracks: 3
Länge: 12:14 (CD)
Label: LZ Records
Vertrieb: Iniversal