Review:

A Night At The Opera

(Blind Guardian)

Fast vier Jahre lang haben die Blind Guardian Fans des neuen Studioalbums der Band harren müssen. Vier Jahre die durch eine eher durschnittliche Demons & Wizards, die Single im Herbst und wenige Auftritte nicht wirklich ausgefüllt wurden. Heisst nun die Devise: Was lange währt wird endlich gut?
Was lange währt wird endlich anders ist wohl ein wenig passender. Die neuen Stücke der Krefelder unterscheiden sich deutlich von ihren bisherigen Songs. Als erstes springt die Produktion ins Ohr. Wer die Single hat kann sich daran orientieren und weiß bereits, dass alles noch bombastischer ist und sich alles im Verhältnis zur "Nightfall In Middle Earth" noch überproduzierter anhört. Auch die Songs scheinen zu Beginn verfrickelter und weniger eingängig zu sein. Hier ist etwas Geduld gefragt, bevor sich die Stärken offenbaren, dann allerdings richtig. Habe ich als alter BG-Fan beim ersten und zweiten Anhören wohl eher enttäuscht gewirkt konnten aufmerksame Beobachter meines Gemütszustandes ab dem vierten Durchlauf eine wundersame Änderung meiner Mimik erkennen. Dann erst, wenn man sich an die erhöhte musikalische Komplexität von Krachern wie "Precious Jerusalem", "Punishment Divine" und "And Then There Was Silence" (bekannt von der Single, aber meiner Ansicht nach eines der stärksten Stücke des neuen Albums) gewöhnt hat stellt sich der BG-typische Mitsing-, Mosh- und Freueffekt ein. Die ungewohnte Produktion und vor allem die vielen Chöre sind allerdings Geschmackssache. Ein gutes Album, eher ungewöhnlich, aber wie immer entwickeln sich die Power-Metal-Barden ein Stückchen weiter, ohne sich selbst aufzugeben. (pemi)

A Night At The Opera


Cover - A Night At The Opera Band:

Blind Guardian


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 67:4 (CD)
Label: Virgin
Vertrieb: