Review:

Sea Of Clouds

(Black Moon Circle)

Auf die Musik der Norweger BLACK MOON CIRCLE trifft die Beschreibung „Jam-Rock“ wohl zu wie auf kaum eine andere Band. Gerne nehmen sie ihre Alben in eintägigen Sessions auf, ihr drittes war der erste Teil einer Trilogie mit komplett improvisierten Instrumental-Jams. Das neue und vierte Album „Sea Of Clouds“ entstand bis auf einige Spuren für Gesang und Keyboards ebenfalls an nur einem Tag. Dabei herausgekommen sind vier Stücke, die zusammen knapp 40 Minuten einnehmen. Bei BLACK MOON CIRCLE braucht ein Song eben so lange wie er braucht, ohne dass man sich irgendwie einschränken würde, sei es in Hinblick auf Länge oder Strukturen.

Entsprechend wabert das Album größtenteils ziemlich entspannt vor sich hin. Die Band nimmt sich Zeit, ihre Halleffekte auszukosten und ihre Songs langsam aufzubauen. In langen Solo-Passagen nimmt die Spannung zu und dann wieder ab, alles bleibt immer im Fluss. Dinge, die sich andere Bands nur live trauen. Wirklich schnell wird es dabei nie, dafür steigern BLACK MOON CIRCLE in gemächlichem Tempo immer wieder Druck und Intensität, am meisten im wilden, lärmigen Finale des 13-minütigen Schluss-Tracks „Warpspeed“. 

Ein gewisses Faible für lange Gitarren-Solo-Passagen sollte man bei diesem Album schon mitbringen, denn stellenweise werden die Instrumental-Parts ein bisschen zu sehr ausgewalzt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und auf psychedelischen Space Rock steht, sollte hier unbedingt mal reinhören.

 

Sea Of Clouds


Cover - Sea Of Clouds Band:

Black Moon Circle


Genre: Rock
Tracks: 4
Länge: 38:30 (LP)
Label: Crispin Glover
Vertrieb: Soulfood