Review:

See The Enemy

(Black Lung)

Mit „See The Enemy“ legt das Trio aus Baltimore sein zweites Album vor. Grundsätzlich hat sich am Sound nicht viel geändert. Die acht Stücke zwischen dreieinhalb und knapp neun Minuten bieten drückenden, doomigen Stoner Rock mit Noise-Kante, die sägenden, teilweise auch ungeraden Riffs grooven unerbittlich voran, meist im schleppenden, aber nie verschleppten Mid-Tempo. Der Psychedelic-Anteil ist allerdings etwas größer geworden und äußert sich vor allem in instrumentalen Jam-Parts, wie z. B. direkt im Opener „Behemoth“ oder dem ansonsten brutal walzenden „Nerve“.

Sänger Dave Cavalier setzt seine Stimme sparsam ein, und wenn er es tut, befindet sie sich im Hintergrund und wirkt eher wie ein weiteres Instrument. Dabei erinnert er immer wieder an einen leicht tiefer gelegten Ozzy Osbourne, und auch diverse Riffs klingen wie durch den Wolf gedrehte BLACK SABBATH-Riffs. BLACK LUNG können aber auch dreckigen Voodoo-Blues, wie in „Ichor“ und „Priestess“, und lassen dann an eine noisige Variante von BLACK REBEL MOTORCYCLE CLUB denken, wobei letztgenannter Song am Ende gar ein bisschen PINK FLOYD atmet.

Die beiden Gitarren klingen auf „See The Enemy“ so tief und mächtig, dass man stellenweise vergisst, dass BLACK LUNG immer noch keinen Bassisten haben. Aber das geht nicht immer gut: Immer wieder gibt es Passagen, bei denen im Tieftonbereich etwas fehlt. Keine Frage, „See The Enemy“ ist ein starkes Album, auf dem sich die Band im Vergleich zum Vorgänger musikalisch weiter geöffnet hat, dabei aber gleichzeitig auch die Intensität und die düstere Atmosphäre ihrer Musik gesteigert hat. Aber mit Bass würde die Band noch mehr Druck machen.

 

See The Enemy


Cover - See The Enemy Band:

Black Lung


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 44:57 (CD)
Label: Noisolution
Vertrieb: Indigo