Review:

The Secret Kingdom

(Avrigus)

Ganz ruhig fängt es an. Kaum merkbar manifestieren sich die ersten Klänge dieses Werkes im Raum. Das leise Intro zeigt schon, dass "The Secret Kingdom Of Avrigus" keine CD der lauten Töne und der Effekthascherei wird sondern dass die beiden Australier Judy Chiara und Simon Gruer hier wirklich Musik machen, mit der man sich auseinandersetzen sollte um sie zu geniessen. Soundkollagen und gesampelte Geräusche durchbrechen immer wieder die ambientartigen Passagen getragen von Keyboards oder ruhigem Gitarrenriffing. Sängerin Judy hat eine völlig unaufdringliche Stimme, meist in normalen Sphären so erhebt sie sich manchmal in Richtung Himmel um mit engelsgleichem Organ ihre Botschaft kundzutun. "Dark Angels Ascension", anfangs noch von Rauschen begleitet, steigert sich zu einem massiven Klangwall mit Orgel und Chören, zweistimmigem Gesang und doomigen Gitarren. Klare Harmonien und eine vielschichtige Masse an Instrumenten und Gesang geben diesem Song eine ungeheure Ausdruckskraft. Doch nach diesem Ausbruch der Gefühle wird es wieder ganz ruhig und bei Akkustikgitarren und ruhigem Gesang werden eher Trauer als Pathos wie beim Vorgänger erschaffen. Das Lied überrascht nach dem eindrucksvollen "Dark Angels Ascension" - und auch nach der Ballade "Veritas" kommt mit dem sehr laut und düster beginnenden "Qlipoth" ein Song, der vor Überraschung um nix zurückstecken muss. Abwechselnd ist der männliche Part der Band mit ruhigem Gesang fast ohne Begleitung zu hören, dann wieder schwere Gitarren und weibliche Vocals, ein tolles Lied! "Desolate" ist Ambient ohne wenn und aber... "Flesh" ist erneut ganz anders... Klavier und Gitarren und melodiöser Gesang machen das Lied zu einem der wenigen der CD, die man auch aus dem Zusammenhang reissen könnte und es nicht stören würde, das soll nicht heissen, dass das Stück weniger kunstvoll wäre, es ist einfach eines, dass etwas einfacher zuhören ist als der Rest! Bei "Til Death Do Us Unite" wird es wieder ganz verträumt und ruhig, der zweitlängste Song der CD, erneut mit Klavier und einer schönen Melodie und vielen Instrumentalpassagen. Mit dem sehr düsteren Instrumental Ambient Stück "Shade Of My Heart" geht es zum Finale "The Grail", ein Abschluss In Doom, ein Ende in Schmerz, ein Album! Und was für eins! Die Mischung aus Ambient, Doom, einigen Metaleinflüssen und tollen Vocals und kreativem Songwriting, so was gibt’s nicht alle Tage!

The Secret Kingdom


Cover - The Secret Kingdom Band:

Avrigus


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 52:25 (CD)
Label: Hammerheart
Vertrieb: Connected