Review:

Time, Unveiled

(Aurora Borealis)

Wer hohe Ansprüche an sich stellt, muss sich auch daran messen lassen. So stehen die Floridianer laut eigener Info-Aussage tatsächlich bereit zur Nachfolge Emperors. Nun denn. Zum einen haut das nicht hin, weil sich die Jungs nicht einmal deutlich in die Black-Metal-Ecke stellen, sondern jede Menge Einflüsse der heimischen Death-Metal-Szene verwursten. Zum anderen kann von Avantgarde ganz und gar nicht die Rede sein, es handelt sich eher um außerordentlich wenig kurzweilige Titel - wenig Ideen. Und schließlich sorgt ein grottiger Sound dafür, dass die ehedem schon nicht besonders aufregenden Songs an einem vorbeiziehen, wie ein ICE am Bahnsteig in Milchkannenhausen. Der Unterschied zwischen den sieben neuen Songs und den beiden Demo-Tracks von 1994 lassen zudem auch keine besonders innovative Entwicklung erkennen. Und das ist ja beim Vergleich mit Emperor nun mal zwingend erforderlich. Versteht mich nicht falsch, das Duo Ron Vento (der die Saiten sämtlichst zupft und "singt") sowie Drummer Tim Yeung (der wohl mal bei Hate Eternal war) versteht das Handwerk grundsätzlich schon. Und sie liefern mit Soli, Riffing, Double-Bass, Blastbeats, fiesem Geschrei und Gegrunze nur haben sie das feine Gebräu aus Death- und Black-Metal nicht besonders schmackhaft gemischt. Ein schaler Beigeschmack bleibt also. Zumindest, wenn man sich mit Referenz-Bands vergleicht. Ein "Polarlicht" geht mir zumindest nicht auf.

Time, Unveiled


Cover - Time, Unveiled Band:

Aurora Borealis


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 45:19 (CD)
Label: Die Hard Music
Vertrieb: SMIS/ Neo