Review:

Audioslave

(Audioslave)

TIPP
So soll’s sein - der ohne Sänger Zack de la Rocha dastehende Rest von RAGE AGAINST THE MACHINE und der nach der (äußerst bedauernswerten) Auflösung von SOUNDGARDEN seit geraumer Zeit ohne Rest dastehende Sänger der Grunge-Legende raufen sich zusammen, trommeln gemeinsam ein Album ein (unter der Aufsicht von Starproduzent Rick Rubin, u.a. Red Hot Chili Peppers) - und das Teil rockt gewaltig. Gitarrist Tom Morello, Schlagzeuger Brad Wilk, Basser Tim Commerford und eben jener, mit einer irren Stimmgewalt ausgestattete Chris Cornell könne wohl nun zurecht behaupten, mit AUDIOSLAVE den Kritikern einer solchen Zusammenarbeit den Wind aus den Segeln genommen zu haben. Sie erfinden zwar nichts Neues, aber die Symbiose aus RATM-Urgewalt (ein gewaltiger Gitarrensound beherrscht ein Großteil der Songs) und SOUNDGARDEN-Stimme kreiert hier einen Sound, der einerseits die Nähe zu ihren alten Bands nicht verleugnet, andererseits aber genügend kompositorische und musikalische Eigenständigkeit beinhaltet um als Ganzes zu wirken - dabei lassen sich ein gewisser 70er-Einschlag und harte Blues-Anleihen nicht verleugnen. Schon der Opener "Cochise" (auch als erste Single ausgekoppelt) weißt den Weg. Rockmusik mit gewaltigen Druck und LED ZEPPELIN-Reminiszensen, melodisch und jederzeit abwechslungsreich (was nicht zuletzt an den bereits aus RATM-Tagen bekannten Soundeffekten liegt). Die beiden folgenden Tracks "Show Me How To Live" und "Gasoline" stehen dem in Nichts nach und würden wohl als Dreier-Anfangspack, zusammen mit "Cochise", jeden Live-Gig zur Hölle machen. Mit den ruhigen Tracks "Like A Stone" und "Shadow On The Sun" kommen die Freunde lässigen Westküstensounds voll auf ihren Kosten (Mr. Rick Rubin lässt grüßen). "I’m The Highway" (Country-Anleihe) und "Hypnotize" (tanzbares Rhythmusteil) fallen da auf ihre eigene Art schon fast aus dem Rahmen, lockern das Album aber genau an den richtigen Stellen auf, bevor es mit "Bring Em Back Alive" fast bösartig wird. Das abschließende "The Last Remaining Light" lässt dann nochmals ein bisschen die Arbeit von Rick Rubin bei den Peppers durchschimmern - gepaart mit dem emotionalen Gesang Cornells dessen Leistung über die komplette Scheibe hinweg eine Klasse für sich ist. Auch wenn Gerüchten zufolge die Herren sich noch nicht schlüssig sind, ob das Projekt AUDIOSLAVE eine Fortsetzung findet - der Musikfan kann darauf nur hoffen - denn diese Scheibe ist nun wirklich nicht von schlechten Eltern. Auf jeden Fall sollte man dieses Teil schon mal eintüten.

Audioslave


Cover - Audioslave Band:

Audioslave


Genre: Alternative
Tracks: 14
Länge: 65:26 (CD)
Label: Epic
Vertrieb: Sony