Review:

The Curse

(Atreyu)

TIPP
Langweilige Intros scheinen ja heutzutage schon zum guten Ton gehören hehe. ATREYU (möchte mal wissen, wie oft die Jungs den Namen buchstabieren müssen, ist ja ähnlich schlimm wie Shai Hulud…) beginnen ihre neue Scheibe auch mit so einem gesichtslosen Intro, um dann aber voll vom Leder zu ziehen. Ein richtig schöner Iron Maiden-Gitarrenlauf und dazu der Schrei eines Screamo/ Metalcore-Sängers, einfach nur geil! Der dazugehörige Songs ("Bleeding Mascara") ist insgesamt ein echter Knaller, fetter Metalcore mit Emo-Schlagseite und zeigt sofort das Händchen für Melodien, dass die Kalifornier besitzen. ATREYU machen im Verlauf der Scheibe klar, dass sie sich in keine Schublade stecken lassen und mehr noch als viele Metalcore-Bands einen eigenen Sound haben. Klar, Hardcore und Metal haben auch bei ATREYU ihre Spuren hinterlassen, aber das Ganze wird mit einem großen Schuss Emo angereichert ("Right Side Of The Bed"). Da gibt es so viele melodische Passagen mit cleanem Gesang, dass Jimmy Eat World ganze Alben daraus stricken könnten und auf der anderen Seite Metalcore-Attacken ("Five Vicodin…"), die Hatebreed alt aussehen lassen. "The Curse" ist eine extrem vielschichtige Platte, auf der die beiden Gitarristen alles geben und von eingängigem Riffs bis zu coolen Solis alles auffahren, was man als Stromgitarrenliebhaber braucht und haben will. Sänger Alex ist der typische Screamo (Give Up The Ghost, Darkest Hour als Vergleich), hat eine richtig geile cleane Stimme und wird desöfteren vom Drummer (!) unterstützt. Dieses Wechselspiel klappt richtig gut und gibt ATREYU eine ganz eigene Note. Gleich zwei solcher Könner am Mikro zu haben ist echt ein Glücksfall für die Band ("This Flesh a Tomb"). Und dann diese Melodien! Die Songs sind voll davon, man hört sie einmal und ist abhängig, kriegt sie einfach nicht mehr aus dem Kopf. Das wollen In Flames erreichen, sind aber noch weit weg. Gleichzeitig biedern sich ATREYU nicht an und sind immer ordentlich heavy und geben meistens gut Gas. Bei einer knappen Dreiviertelstunde keinen einzigen Ausfall zu haben ist echt "value for money" und ein Zeichen für gelungenes, abwechslungsreiches Songwriting - für "The Rememberance Ballad" gibt’s auch noch den Life Of Agony-Gedächtnisorden hehe. Diese Scheibe ist einfach geil und wird sicher ein Dauerbrenner in meiner Anlage werden. Zu der Platte muss man sich einfach bewegen!

The Curse


Cover - The Curse Band:

Atreyu


Genre: Hardcore
Tracks: 13
Länge: 43:25 (CD)
Label: Victory Records
Vertrieb: Sony