Review:

Long Live

(Atreyu)

Ups, "Congregation Of The Damned", der Vorgänger des neuen ATREYU-Albums "Ling Live" ging bei uns schlicht unter. 2009 kam die Scheibe raus, die Amis haben sich für das Wiederfinden als Band und gemeinsames Songschreiben also viel Zeit gelassen. Zeit, die den 13 neuen Songs hörbar gut tat: mit ordentlich Arsch in der Hose wird hier knackiger Metalcore zelebriert, der mit der eher rockigen der 2007er-Phase nicht mehr viel gemein hat. Beim klaren Gesang kommt immer wieder gut aufgelegter EVERGREEN TERRACE-Hardcore zum Vorschein, beim Songwriting wurde konsequent auf Eingängigkeit ohne Pop-Appeal gesetzt und handwerklich zeigt jeder Musiker, was er auf der Pfanne hat.

Die Riffs sitzen und die Soli passen haargenau in die Songs. Richtig gelungen sind der cleane Gesang und das Schlagzeugspiel: ersteres gibt vielen Songs die nötige Eingängigkeit und hebt sie zugleich von der Masse der Metalcore/ Screamo-Bands ab, letzterer baut ordentlich Druck auf. "Do You Know Who You Are" ist das Paradebeispiel für "Long Live"'sche Megalomanie und könnte selbst in großen Stadien funktionieren, auch wenn zu sehr auf Effekt und zu wenig auf Substanz setzt. Das können ATREYU besser, "Live To Labor" beweist es. Und selbst die Quasi-Ballade "A Bitter Broken Memory" ist gelungen. Sachen gibt's. ATREYU hat die Pause gut getan, die Band klingt auf ihrem Comebackwerk fokussierter und ist mit viel Spielfreude dabei. Die Songs kommen so auf den Punkt und bedienen sich aus melodischem Metalcore, Hardcore und Rock, um wunderbar Arsch zu treten. Unerwartet gut. Auf ein langes zweites Leben! 

Long Live


Cover - Long Live Band:

Atreyu


Genre: Metalcore
Tracks: 13
Länge: 51:18 (CD)
Label: Spinefarm Records
Vertrieb: Universal