Review:

Deathhammer

(Asphyx )

TIPP
Würde man rückblickend noch die Unwörter des letzten Jahrzehnts ausgraben wollen, käme man an dem Begriff „Reunion“ kaum vorbei, zumindest nicht, wenn man ausschließlich unsere metallische Zunft im Blick hat. Neben allerlei Unnötigem kamen auch ein paar gute Bands ins Töpfchen; ganz vorne sind hier die Holländer ASPHYX mit dabei, die ja 2007 extra für das „Party.San“-Open Air einen Neuanfang wagten – inklusive nachgeschobener saustarker Comeback-Scheibe („Death… The Brutal Way“). Nun soll sich mit „Deathhammer“ zeigen, ob das Mindesthaltbarkeitsdatum dieser Legende nicht doch schon abgelaufen ist, und an dieser Stelle kann man mehr als beruhigt sagen: nein! Der Todeshammer toppt nicht nur seinen erstklassigen Vorgänger und die ebenso superbe Konkurrenz im eigenen Haus (HAIL OF BULLETS), sondern knüpft gar an die göttlichen Frühwerke „The Rack“ und „Last One On Earth“ an. Die Produktion von „Deathhammer“, die geschickt irgendwo zwischen rifflastiger Weltmacht und knarzender Räudigkeit pendelt, veredelt Songs wie den unbeirrt nach vorne ballernden Opener „Into The Timewastes“, das flotte Titelstück, den überlangen Doomer „Minefield“, den Antikriegs-Lavastrom „Der Landser“ (ich seh´ hier schon wieder erhobene rote Zeigefinger – und die kommen nicht von E. T. ...), das monoton-eingängige „Reign Of The Brute“ oder die überragende BATHORY-Hommage „As The Magma Mammoth Rises“ zu waschechten, ausfallfreien Abrissbirnen, die selbst eine Truppe wie ASPHYX nicht alle Tage schreibt. Mit Neuzugang Alvin Zuur am Bass, der den ausgeschiedenen Wannes Gubbels ersetzt, legt das Quartett ein Meisterwerk europäischer Death/Doom Metal-Hybridkunst aufs Parkett, das allen Pseudo-Frickel-Hosenscheißern zeigt, wo der Pfeffer wächst. Meine Hochachtung!

Deathhammer


Cover - Deathhammer Band:

Asphyx


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 47:28 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI