Review:

Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not

(Arctic Monkeys)

Vor diesen Jungs muß man eigentlich schon etwas (respektvoll) den Hut ziehen, zumindestens was die Entwicklungsgeschwindigkeit einer hoffnungsvollen Nachwuchsband betrifft. Von den ARTCIC MONKEYS ist die Rede, zur Abwechslung sind die nämlich mal nicht der x’te Versuch irgendein künstlich hochgeputschtes sowie typisch britisch gnadenlos überzogenes Nachwuchsrockprodukt auf den Markt zu bringen, sondern dieses extrem junge (fast allesamt noch Teenies) Sheffielder Quartett hat es letztlich geschafft sich den aktuell riesigen eigenen Erfolg quasi somit selbst zu verdienen. Der Hype nahm seinen Lauf als diese Musikverrückten (spielen erst seit 4 Jahren zusammen!) zunächst ganz ohne Plattenfirma im Rücken eigene Demosongs ins Netz stellten oder bei den zahlreichen Liveauftritten unters (Party-) Volk brachten und so eine regelrechte Manie auslösten. Bis der erste offizielle Single der Kracher "I Bet You Look Good On The Dancefloor" endlich auf dem Domino Label debütierte und dabei locker auf Platz 1 der Insel-Charts kletterte, waren die "Affen" bereits so bekannt, dass ihre Songs auf sämtlichen Festivals(u.a. auf dem legendären Reeding) oder extatischen Clubgigs locker mitgeträllert wurden. Sie haben ein Vorliebe für längere Titel, klar dass die hier vorliegende CD "Whatever People Say I Am, That´s What I´m Not" heißen mußte, sich sage und schreibe 363.735 mal in nur einer (!!) Woche in Großbritannien verkaufte und somit dass am schnellsten verkaufte Debüt aller Zeiten war. Und die Band ist wirklich nicht schlecht, obwohl, dieser urwüchsige Mix aus Post Punk, Ska, Pop und gaanz viel Rock’n’Roll sicherlich keinen neuen Musikstil hervorgebracht hat aber man hebt sich qualitätsmäßig schon etwas von so ähnlich klingenden Kapellen wie FRANZ FERDINAND, KAISER CHIEFS oder BLOC PARTY ab - die Monkeys sind einfach origineller oder auch besser im Sinne von mitreißender. Das Songwriting kann sich (bis auf wenige Ausnahmen z.B. "Red Light indi..") wirklich sehen lassen insbesondere CLASH oder BLUR Anhänger dürften sich etwas an die guten alten Punkzeiten erinnert fühlen, wobei es die Arctic Monkeys tatsächlich schaffen mit ihren melodischen Stakkatorhythmen wieder frischen (Gitarren) Wind ins Genre zu bringen. Die Hooks sind stets catchy gehalten, der Bass rumpelt groovig und absolut cool vor sich hin, die Gitarrenlicks klingen irgendwie wunderbar unpoliert und roh nach Garage ("The View from the Afternoon") von nebenan, besitzen aber trotzdem noch genügend Dynamik und es wird meistens ordentlich Tempo gemacht. Die typisch britische "Schrägheit" findet sich sowohl in der Musik ("Perhaps Vampires ..") als auch in den Texten wieder, die leicht exzentrische Stimme trägt ein übriges zuem charismatischen Bandsound bei. Neu ist dass zwar alles nicht aber Tracks wie "From The Ritz To The Rubble", "Still take you Home" oder der beste Song "When the Sun goes down" gehen einfach in die Beine und lassen selbst den passioniertesten Nichttänzer irgendwann mal kapitulieren. Etwas ruhiger kommt dann tatsächlich die kurze, gelungenen Ballade "Riot Van" daher dann brauchen die Jungs etwas länger, bis man wieder in die Gänge kommt. Dies ist dann vielleicht der einzige kleine Schwachpunkt eines ansonsten (mit genügend Ecken & Kanten versehenen) guten aber keinesfalls genialen Albums. Denke mal diese Band sollte man live gesehen gaben, daher wären die Jungs die ideale Besetzung für’s TAUBERTAL-Festival.

Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not


Cover - Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not Band:

Arctic Monkeys


Genre: Punk
Tracks: 13
Länge: 41:2 (CD)
Label: Domino
Vertrieb: Rough Trade