Review:

Suicide Society

(Annihilator)

ANNIHILATOR hatten in den letzten Jahren durchaus konstant gute Alben abgeliefert – was sicher auch an dem stabilen Duo Jeff Waters und Dave Padden (Sänger und zweiter Gitarrist) lag. Das hat sich in 2014 (leider) geändert. Aus persönlichen Gründen (Tourmüdigkeit) verließ Padden die Band, mit der er seit 2003 auf der Bühne stand und das tolle „Schizo Deluxe“ in 2005 veröffentlichte. Endsprechend anders klingt das 15. Album der kanadischen Metal-Institution, alleine schon vom Gesang her. Den übernahm wiedermal, wie bereits 1994 – 1999 Bandcheffe Jeff Waters selbst und veränderte auch etwas die musikalische Ausrichtung. So kommen ANNIHILATOR 2015 mit einer Mischung aus Thrash, Power Metal, Speed Metal und diesmal auch eben modernen Industrial-Anleihen daher. Mit dem nach vorn stampfenden Titeltrack „Suicide Society” als Opener spannt Waters dabei nochmals die musikalische Brücke zum Vorgängerwerk „Feast“; das nachfolgende „My Revenge“ klingt dann schön nach den 80ern – und hat was von Hetfield. Mit „Snap“ wird es dann schon fast unverschämt „mainstreamig“: ein A-Capella Chorus als Einstieg, ein eingängiger Power-Metal-Riff mit einer Spur Thrash und ein einschmeichelnd cleaner Refrain. Ob hier auf Airplay gezielt wurde? Anyway – sicher eher nichts für ANNIHILATOR die-hards; aber ansonsten macht das Teil doch Laune. „Creepin’ Again“ ist dann ein Altvorderes-Thrash-Highlight, welches zum Bangen und toben einlädt, bei „Narcotic Avenue“ zählt die unbestrittene technische Versiertheit des Jeff Waters – tolles Gitarrensolo. „Break, Enter“ schlägt in die gleiche Kerbe – bietet aber darüber hinaus mit dass typischte ANNIHILATOR-Feeling auf dieser Scheibe. Das dazwischen angesiedelte „The One You Serve“ ist allerdinge ein etwas krumm geratener Durchschnittssong und nimmt meines Erachtens die Fahrt aus dem Album zum ungünstigsten Zeitpunkt raus. „Death Scent“ bringt die modernen Elemente der neuen ANNIHILATOR danach am besten zum Vorschein, ist aber auch nicht der große Bringer. Den Abschluss bildet mit „Every Minute“ eine Art Powerballade die im ersten Moment etwas ungewöhnlich daher kommt, aber auch dank des hier sehr starken, cleanen Gesangs von Mr. Waters zum Geheimtipp avancieren könnten. Ergo: auch wenn Waters es nicht ganz auf das Niveau des Vorgängers „Feast“ schafft und man Sänger Padden doch ein wenig vermisst, fügt sich „Suicide Society“ ohne größere Missverständnisse in die Reihe der guten ANNIHILATOR-Scheiben ein.

Suicide Society


Cover - Suicide Society Band:

Annihilator


Genre: Thrash Metal
Tracks: 9
Länge: 45:18 (CD)
Label: UDR
Vertrieb: Warner