Review:

Dawn Of Inhumanity

(Abscess)

Seit 1994 sind ABSCESS am Werkeln und kloppen mit einer beachtlichen Regelmäßigkeit immer wieder neue Scheiben unters Volk. Verbunden ist die Band mit der Person des Chris Reifert, der schon bei DEATH und AUTOPSY in der ersten Liga spielte. Leider erfüllt die neue Scheibe nicht annähernd die nun geweckten Erwartungen an die Musik. Was man zu hören bekommt, ist nämlich ein doch eher langweiliges Geschrammel im Mid- und Low-Tempo Bereich mit einem für meinen Geschmack billigen und abgelutschten Gesangstil. Schlimm finde ich dabei besonders, dass in vielen Passagen der Gesang ordentlich "Hall" beigemixt bekam. Gitarrentechnisch ist das Ganze auch eher auf unterstem Mittelmaßniveau anzusiedeln, ohne in irgend einer Form Einfallsreichtum zu zeigen. Einfallslosigkeit wird leider bei den Riffs nahezu aller Songs groß geschrieben. Zwar gibt es immer wieder abgedrehte Soli, wie z.B. bei "Goddes of Fielt and Plague", aber der komplette Soundteppich ist einfach zu dünn und klingt wie aus einem Hinterhofstudio in einer Garage produziert. Manch einer mag nun "Kult!" rufen, ich jedoch kann mit einem solchen Endprodukt nicht viel anfangen. Die Scheibe mag mit dem Sound und dem Songwriting "Oldschool"-Death Metal aus den 80ern huldigen. Die Zeiten sind jedoch lange vorbei und den damaligen Stil ohne jeglichen Pep nochmals zu servieren, ist alles andere als ein Lob wert. Leider klingt auch alles so gleichförmig, dass man zwischen den Songs kaum einen Unterschied ausmachen kann. Hervorheben will ich vielleicht noch "Torn from Tomorrow", was mir aufgrund des treibenden Riffs zu Anfang gefallen hat. Richtig schleppend und gähnend langweilig wird es immer wieder in den langsamen Passagen, z.B. in der Mitte von "Never Sane Again", die mich fast zum Abschalten nötigten. Sorry, ABSCESS, mit dem Album ist ein Abzess in meinen CD-Player geraten, den manch einer schnellstens wieder aus diesem entfernen will. Ich geh noch einen Schritt weiter: Ohne die Vergangenheit der Band mit den entsprechenden Personen hätte die Combo bestimmt keinen Plattenvertrag erhalten.

Dawn Of Inhumanity


Cover - Dawn Of Inhumanity Band:

Abscess


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 52:40 (CD)
Label: Peaceville Records
Vertrieb: Edel Records