Review:

Balls

(Humungus)

„Balls“ fängt an, wie eine richtige Metalplatte anfangen muss: ein schnelles Riff, bollernde Drums und dann der spitze Schrei. Oder anders ausgedrückt: Man fühlt sich sofort willkommen und zu Hause. HUMUNGUS aus dem beschaulichen Richmond in Virgina bedienen ein heutzutage selten bespieltes Subgenre. Reinrassige Speed Metal Bands US-amerikanischer Prägung gibt es nämlich nicht so viele. Das Tempo ist durchweg hoch, und trotzdem kommt keine Langeweile wegen etwaiger mangelnder Abwechslung auf. Die knapp 40 Minuten vergehen wie im Flug und man möchte am Ende unweigerlich auf die Repeat Taste drücken. HUMUNGUS reichern ihre durchaus harten Songs mit genug Melodie an damit sie gerade NICHT als Thrash Band durchgehen. Diesen „Classic Metal auf Steroiden-Stil“ mag ich persönlich sehr und erinnert bei aller Eigenständigkeit oft an so unterschiedliche Könner wie STRIKER (zu Debüt Zeiten), SPELLCASTER auf ihrem Erstlingswerk, RAZORWYRE, ASGARD (IT) aber auch an 80er Helden wie HELLHOUND, INTRUDER oder gar TYRANT’S REIGN. Das ist die pure Essenz reinrassigen Stahls. Schnelle Soli, viel Doublebass und mit Jack Bauer ein guter und dennoch aggressiver Sänger, der keine Angst vor den ganz hohen Tönen hat. HUMUNGUS gelingt darüber hinaus der Spagat zwischen Geballer und memorablem Songwriting. So bleiben Songs wie „Shadow Creeper“, „Raptors Of The Pit“, „Skull Dirt“ oder „Lightning City“ sofort im Ohr kleben.

Dass HUMUNGUS darüber hinaus auch noch Humor haben, beweisen sie mit der Erklärung des Albumtitels: „Noch niemand hatte die Eier sein Album „Eier“ zu nennen!“ Und nachdem der ehemalige Torwart Titan Kahn selbige schon vor einigen Jahren forderte, haben HUMUNGUS ihn endlich erhört und einen ganzen Korb voll stahlhart gekochter Eier geliefert.

Speed Banger, die zu gleichen Teile die grobe Keule, als auch das Chirurgenbesteck goutieren, werden mit „Balls“ ihre helle Freude haben.

 

 

Balls


Cover - Balls Band:

Humungus


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 39:6 (CD)
Label: Killer Metal Records
Vertrieb: Tonpool