Review:

Reinventing Evil

(Okkultist)

Ach, DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT machen jetzt auch Death Metal? Naja, der Vergleich mag übertrieben sein, aber der heisere Frauengesang Beatriz Marianos löst eben Assoziationen aus. Die jedoch sowieso nicht zutreffen, denn OKKULTISTs Erstling ist extrem fett produziert – ohne aber irgendwie ausgewimpt oder plastikmäßig zu klingen. „Shadows follow you!“ – so beginnt der zweite CD-Song. Doch das Furchterregende daran sind nicht die gewählten Worte, sondern der fiese Ausdruck in Beatriz‘ Stimme. Kaltes Krächz-Knurren steht der Wärme der portugiesischen Heimat entgegen – und das macht tatsächlich Angst. Und selbst, wenn der Titel Assoziationen zu OBITUARY weckt und viel Death Metal mitschwingt, zeigen sich die Lissaboner wesentlich vielschichtiger. Sie weben - wenig überraschend – kräftige Black- und Thrash-Metal-Elemente ein. Was dazu führt, dass sich die junge Kapelle auf ihrer ersten Full-Length nicht nur frisch und kompetent zeigt, sondern auch enorm abwechslungsreich. Und bei aller Brutalität kommt doch immer wieder das Herz der Musiker durch, welches sie am richtigen Fleck sitzen haben. Und so erreicht uns aus dem Süden Europas ein mächtiges Todesbrett, dass MOONSPELL-Mann Pedro Paixão produktionstechnisch gekonnt veredelte und Tue Madsen fett gemischt hat. OKKULTIST bummst mehr als ein verliebtes Pärchen nach einer Flasche Portwein und einem Abend Fado! Zumal die Scheibe mit dem gelungenen BATHORY-Cover "Satan My Master" endet. Sehr lässig.

Reinventing Evil


Cover - Reinventing Evil Band:

Okkultist


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 36:9 (CD)
Label: Alma Mater Records
Vertrieb: Alma Mater Records