Konzert:

Touché Amoré, Self-Defense Family, Dad Punchers - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 21.11.2013

Ausverkauftes Haus meldet das Hafenklang, in das TOUCHÉ AMORÉ zum ersten Mal als Headliner kommen. "Is Survived By...", das jüngst erschienene Album der Amis, hat überall gute Kritiken bekommen, was zusammen mit dem Ruf als intensive Liveband dafür gesorgt hat, dass alle Karten im Voverkauf weggingen und sich ein bunter Haufen Hipster, Jutebeutelträger und Hardcore Kids am Fischmarkt einfand.


3/5 von TOUCHÉ AMORÉ eröffneten den Abend als DAD PUNCHERS: Drummer und die beiden Gitarristen hatte sich Gitarren und Bass geschnappt, einen Schlagwerker rekrutiert und sich einen Haufen leicht poppiger Hardcore-Songs draufgepackt. Das Ganze ging in Richtung TITLE FIGHT, ohne deren Händchen beim Songwriting zu haben - es war eine angenehme halbe Stunde Livemusik, aber noch nicht der ganz grpße Kracher. Im Publikum fanden DAD PUNCHERS guten Anklang, wenn auch wenig Bewegung aufkam und sich auf Mitwippen und Applaus beschränkt wurde.


SELF-DEFENSE FAMILY hatten da einen schwereren Stand, was nicht nur am insgesamt wütenderen und schwerer zugänglichen Songmaterial lag, sondern auch an der völlig Reaktionslosigkeit auf die witzigen Ansagen und Anekdoten des Sängers - selten ist ein Frontmann so aufgelaufen. Kollektiver Verlust aller Englischkenntnisse beim Publikum wäre noch eine nette Umschreibung gewesen. Wenn SELF-DEFENSE FAMILY ihre Songs zockten, taute das Publikum durchaus auf, es war also Sympathie für die Band da; aber sobald in den Songs mehr kam als die Standardansagen, wurde es totenstill. Dabei will doch jeder genau das: Bands, die zwischen ihren Songs mehr zu sagen haben als Aufforderungen zum Kauf der neuen Platte/ des Merchandises oder den Songtitel des nächsten Songs....


Beim Headliner war dann alles wie erwartet: TOUCHÉ AMORÉ kommen auf die Bühne und legen mit "Pathfinder" los und das Publikum tickt aus. Stagediver schon beim ersten Song, dazu in die Luft gereckte Fäuste und mitsingen aus 300 Kehlen, so schön kann das sein. Fronter Jeremy ging immer wieder auf Tuchfühlung und schrie sich die Lunge aus dem Hals, um die Songs des aktuellen Albums (die sich gut in die Setlist einfügten) und ältere Nummern ("Home Away From Here") mit der nötigen Intensität darzubieten. Seine Kollegen an Gitarren und Bass standen ihm in nichts nach und sangen beinahe jede Textzeile mit, um dann im nächsten Moment ordentlich zu moshen. Es war eine schweißtreibende, intensive Dreiviertelstunde Musik, bei der Band und Publikum zu einer Einheit wurden. TOUCHÉ AMORÉ sind eine verdammt gute Liveband, das stellten sie einmal mehr unter Beweis. Den Headliner-Status haben sie sich in den letzten Jahren durch harte Arbeit und verdammt gute Alben vollkommen zu Recht erarbeitet. Kurzum: ein gelungener Abschluss, mit dem TOUCHÉ AMORÉ für ihre harte Arbeit belohnt wurden. Es ist ihnen zu gönnen und zu wünschen, dass das noch lange so bleiben wird.


Setlist (wie immer ohne Gewähr)

Pathfinder

Just Exist

Art Official

Method Act

Blue Angels

DNA

Nine

Harbor

Home Away From Here

~

Praise/ Love

Anyone/ Anything

History Reshits Itself

Uppers/ Downers

Amends

Gravity, Metaphorically

Adieux

Zugabe:

Non Fiction

Honest Sleep
 



Touché Amoré, Self-Defense Family, Dad Punchers - Hamburg, Hafenklang - 1 Mehr Infos:Touché Amoré
Self-Defense Family