Konzert:

Wacken Open Air 2014 - Samstag

Konzert vom 02.08.2014

SAMSTAG

Und Abfahrt – ARCH ENEMY sind da und brettern mit dem neuem „War Eternal“ erst mal ordentlich los. Eventuell vorhandene Bedenken, Alissa White-Gluz (ex The Agonist) am Mikro könne  die Lücke von Angela Gossow live nicht füllen, lösen sich schnell in Luft auf. Denn auch ältere Songs wie „ My Apocalypse“ oder „Dead Eyes See No Future“ funktionieren bestens. Ms. White-Gluz macht ihren Job wirklich gut, hat auch live eine kraftvolle Stimme und agiert äußerst natürlich und sympathisch. Und da die noch nicht mal 30 Jahre junge Lady mit ihren blauen Haaren und in ihrem Haut engem verwaschenem Top auch optisch eine Augenweide ist, hat sie schnell die Herzen der Fans erobert. Dann wird einfach nur noch gemoscht und gefeiert. „No Gods, No Masters“, „We Will Rise” und natürlich “ Nemesis” mit dem geilem Outro “ Fields Of Desolation“ machen Bock auf die nächste Tour im Winter…zusammen mit Kreator, Sodom und Vader! (xhb)

Samstag Mittag. Die Sonne brennt gnadenlos auf die Erde und die Festivalbesucher. Doch für viele Thrasher spielt das keine Rolle. Tom Angelripper und seine Mannen von SODOM bitten zum Tanz. Und die Ruhrpottler sind ja bekannt dafür, das sie wissen wie man die Fans zur Innenkühlung animieren kann. Und das tun sie auch! Von Anfang an geben Sie ordentlich Gas.  Brachial wird mit „Agent Orange“ gestartet. So zieht sich das Set aus Granaten wie „Sodomy And Lust“,  City Of God“ oder „I Am The War“ durch, dazwischen immer wieder die üblichen Trinkanimationen! Bis mit „Ausgebombt“ das Ende eines sehr geilen Gigs eingeläutet wird. HOCH DIE TASSEN! (böschi)

Nostalgisch wurde es nun bei SACRED SEASON, denn diese Truppe hat bereits beim ersten Wacken Open Air 1990 gespielt und dies sogar in der gleichen Besetzung wie heute - 25 Jahre später. Leider erleben diesen Moment nur wenige hundert Leute, was jedoch nichts daran ändern, dass die schon etwas "älteren" Herren Spass haben und natürlich auch machen. Zum Einen liegt das an ihren eingängigen Hard Rock / Melodic Rock
Nummern, zum Anderen an ihren herzlichen Ansagen und der Tatsache, das sie sich offensichtlich richtig freuen heute hier auf der Headbangers Stage zu sein. Ob dann jedoch ein Helene Fischer "Atemlos" Anstimmen notwendig ist, bleibt fragwürdig. Zwei Leute am Bierausschank nutzen allerdings diesen Moment, um kurzerhand einen Diskofox aufs Parkett zu legen. Auch nicht schlecht. (xhb)

Dass mittags am letzten Festivaltag die Besucher nicht mehr vor Energie strotzen, mussten auch die vier Italiener von ARTHEMIS leidlich erfahren. Trotz mächtigem Double-Bass, der von der W.E.T. Stage drückt, kommt die dünn-besetzte Crowd nicht richtig in Fahrt. In der Presse als „Judas Priest meets Megadeath“ verschrien, präsentieren sich ARTHEMIS heute eher heavy mit fettem, breiten Gitarrensound und nur gelegentlichen Thrash-Elementen. „7Days“ grooved und geht pervers nach vorne, was auch die müden Metal Heads langsam auftauen lässt. Beim letzten Song „Vortex“ zollt dann das ganze Zelt dem energiegeladenen Auftritt Tribut, lässt die Köpfe nicken und die Pommesgabeln die Luft durchbohren. Nach schwachem Anfang findet der Auftritt dadurch doch noch ein würdiges Ende. (cm)

An der spärlichen Anzahl Metal Heads vor der True Metal Stage erkennt man vielleicht, dass die breite Masse der Wacken-Besucher den Virtuosen des Herrn Townsend wenig abgewinnen kann. Die Anwesenden feiern ihn und sein DEVIN TOWNSEND PROJECT dafür umso mehr. Neben Frickeligen gibt es dann aber auch eingängige „Wall of Sounds“, wie „War“ und „Supercrush!“, auf die Ohren). Auch das Publikum lässt sich nicht lumpen und folgt brav den Anweisungen des Meisters. Von einem Meer aus Armen über Circle Pits mündet die Choreographie in einem riesigen Group-Hug – einer Wall of Kuscheln, bei der rund 50 Leute aufeinander zu rennen um sich dann zu knuddeln. Einmalig! Zum Finale heizt „Bad Devil“ noch mal ordentlich ein. Summa summarum ein Auftritt, den man voll und ganz als gelungen bezeichnen kann. (cm)

AMON AMARTH sind eine fuckin` Macht! Die Vikings erobern auch heute Abend Wacken. Leider ist es noch hell und die ansonsten fesselnde Licht Show kommt beim neuen „Father Of The Wolf“ sowie „Deceiver Of The Gods“ nicht voll zur Geltung. Dafür spucken die zwei riesengroßen Drachen-Schiffsköpfe immer wieder Feuer und Nebelschwaden in Richtung Wacken Crowd. Johann Hegg, heute gesanglich nicht bei jedem Song druckvoll wie zuletzt auf der Tour, hat die Fans trotzdem fest in der Hand. Thors Hammer kommt zu Beginn von „Twilight Of The Thundergods“ zum Einsatz und löst eine fette Explosion und Feuersäulen auf der Bühne aus. Die Crowdsurfer segeln einer nach dem anderen in den Heimathafen Fotopit, um den finalen „The Pursuit Of Vikings“ möglichst nahe beizuwohnen. Wenn 50.000 Leute im Groove beim Death Metal Mithüpfen und gröhlen „Odin“ ist das ein bisschen geil! (xhb)

Was für ein großer Unterschied im Vergleich zu so vielen anderen Gigs beim W:O:A: ! Obwohl die heisse, staubig-muffige W.E.T. Stage nicht der perfekte Ort zu seint scheint … THE OCEAN ziehen ihr Ding durch. Sie kreieren Klangdimensionen in einer ansprechenden Mischung Hard rocking Passagen und Psychedelischen Arrangements.  Die Hooks sind Messerscharf und Säner Loïc Rossetti lässt die Fans Teil dieser extravaganten Metal Kompositionen sein. THE OCEAN gehören zweifelsohne zu den größten Visionären der Szene. Selbst im Zelt verschmelzen Post-Metal, Prog, Classic, Alternative Rock, Slunge und sogar Doom Elemente zu einer komplexen. Großartige Performance die beim nächtsen mal todsicher auf einer größeren Bühne zu sehen sein wird. (lh)

Neben KING DIAMOND liefern MEGADETH den für mich zweitbesten Gig des Wochenendes ab. Am Anfang kackt das Intro ab und man denkt sich schon, dass der Auftritt unter keinem guten Stern steht, doch nach zwei Minuten kompletter Stille auf der Bühne, stürmen Dave Mustaine und seine Mitstreiter auf die Bühne und legen mit „Hangar 18“ los. Der Rotschopf verkneift sich seine manchmal zweifelhaften Ansagen und legt ein gewaltiges Brett hin: „Wake Up Dead“, „In My Darkest Hour“, „Skin o‘ My Teeth“, „Sweating Bullets“, „Poison Was The Cure“ – noch Fragen?Auch zwei neue Songs, „King Maker“ sowie „Cold Sweat“ (Thin Lizzy) , vom letzten Album „Super Collider“ fügen sich nahtlos ins Programm ein. Ich bange mir das Hirn aus dem Schädel und zweifel an meiner Entscheidung, mir letztes Jahr die Haare kurz geschnitten zu haben. Argghh! Zu letzt wird noch „Peace Sells“ und „Holy Wars“ ins Publikum gefeuert. (rs)

 Obwohl parallel Megadeth zocken, gibt es kaum noch Platz vor der Party Stage. Wenn sich pink und schwarz vor vereint, stehen die Zeiger auf Spaß. Als Einlaufmusik wählen J.B.O. dieses Jahr den Tor-Kommentar des WM-Finales von Tom Bartels. Thematisch passend beginnen die Franken mit „Jetzt isser drin“. Bei den Metallern ist die Identifikation mit der DFB-Elf anscheinend nicht ganz so hoch. Die Stimmung ist verhalten. Erst alte Klamotten wie „Ein Fest“ und „Bolle“ lassen auch die Menge jenseits der zehnten Reihe der Party beiwohnen.  Aufblasbare rosa Riesenbuchstaben ergeben das „JBO“ Bühnenbild und bei „Ein guter Tag zum Sterben“ wird dann auch aus voller Kehle mitgesungen. (cm)

Was für ein Finale! Wenn eine Band in diesem Jahr den Titel “Headliner” verdient hat, dann zumindest im Nachhinein AVANTASIA. Was für eine Show – der Sound, das Licht, die Pyro, der Nebel und das Feuer, einfach alle optischen Elemente kamen zusammen um die magische METAL OPER zu untermauern. Es war nicht einfach nur “bombastisch” - dieses Wort würde nicht ausreichen um das Konzert zu beschreiben. Tobias Sammet ist stimmlich richtig gut drauf, ebenso wie das gesamte Staraufgebot an Gastsängern. Die Show beginnt mit “Spectres”, dem Opener des aktuellen Albums. Und dann ist auch schon Ronnie Atkins am Start um gemeinsam mit Sammet “Invoke The Machine“ und „The Scarecrow“ zu performen. Das war amtlich und es folgt eine kleine Verschnaufpause denn  Bob Catley von MAGUM gibt bei „The Story Ain’t Over” Alles und ganz Wacken singt mit. Vom ersten Meilenstein gibt es anschließend “Reach Out For The Light“. Die unverwechselbare Stimme von Michael Kiske live zu erleben ist jedes mal ein Geschenk. Zusammen mit Sammet flunkert er ein bisschen rum bevor “Avantasia” in die Menge gehauen wird – der Song mit dem vor rund 15 Jahren alles begann.  Tobias Sammet kann es auch heute nicht bleiben lassen sich neue „Freunde“ zu machen und stolziert kurzerhand rüber zur Black Stage, vor der sich bereits die ersten Fans von Kreator versammelt haben. Er fordert diverse Mittelfinger und Buhrufe für seinen „Pussy Metal“ die er natürlich auch rasch bekommt. Dann geht es weiter – Mr. Eric Martin von MR. BIG präsentiert seine Stimme bei “What's Left Of Me“ sowie dem Gassenhauer “Dying For An Angel”. Stark. Alle Musiker, der Background Gesang von Amanda Summerville und Thomas Rettke bewegen sich auf höchstem Level. Und die Fans wissen diese Leistung zu würdigen. Applaudieren und singen, tanzen und springen. Und am Ende zelebrieren alle zusammen “Sign Of A Cross“ sowie den Refrain von „Seven Angels“. Nervig lediglich die 10 Minütige Bandvorstellung! Da hätten zwei Songs mehr rein gepasst. Ansonsten gibt es eine glatte 1! (Jeckyll/xhb)

CARCASS hat wohl das kleinste Drumkit von allen Bands, die 2014 auf den Hauptbühnen gespielt haben. Trotzdem liefern sie einen starken „In die Fresse“ Gig ab, der mit "Heartwork" beginnt und der die Fans auch gleich zum Moschen animiert. 60 Minuten lang gibt es Heavy-Hitting Death Metal auf die Zwölf.  Jeff Walker und Bill Steer als einzige Mitglieder der Urbesetzung rocken die Bühne während die Anzahl an Crowdsurfern eher zurückhaltend ist.  Carcass bleiben zumindest live eine Macht für sich! (lh)

20 Jahre „In The Nightside Eclipse“ feiert die Black Metal Legende EMPEROR und spielt das ganze Album mit Ur-Schlagzeuger Faust von vorne bis hintern durch. Einziges Manko ist, dass man vorher weiß, welcher Song als nächstes kommt und der Überraschungsmoment fehlt. But what the fuck? Das Album zählt zu einem der besten BM-Alben Aller Zeiten und beinhaltet keinen einzigen schlechten Song. Untermalt werden einige Titel mit einer coolen Pyroshow. Die Band ist gut aufgelegt und knallt einen Song nach dem anderen raus. Am meisten werden Hits wie „I Am The Black Wizards“ und „Inno A Satana“ abgefeiert. Eine kleine Überraschung gibt es dennoch. Nach Beenden des regulären Gigs wird noch eine 20-minütige Zugabe gespielt. Diese besteht aus „The Ancient Queen“ und „Wrath Of The Tyrant“ und dem BATHORY Cover „A Fine Day To Die“.  Leider sind die Festivalgigs, die Emperor anlässlich des Jubiläums spielen, die einzigen Aktivitäten der Band. Wie schön wäre ein neues bodenständiges Album der Norweger, statt einer neuen Ihshan CD. (lh)

Die Polen BEHEMOTH sind zurzeit einer der intensivsten und besten Livebands im Extrem Metal Sektor. Darüber hinaus dürfen sie sich über eine Spielzeit von 75 Minuten freuen. Dabei schaffen sie es, trotz gleißendem Sonnenlichts dem Gig ordentlich Atmosphäre zu verpassen. Zwar wird die gleiche Show geboten, wie am Jahresanfang bei der Hallentour, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch. Man sieht den Musikern förmlich an, dass sie hier sind, um sich noch mehr treue Fans zu erspielen. Dabei werden mit „Blow Your Trumpets Gabriel“, „Ora Pro Nobis Lucifer“, „The Satanist“ und „O Father O Satan O Sun“ recht viele Songs vom neuen Album gespielt. Klassiker wie „Conquer All“, „As Above So Below“ und „Chant For Eschaton 2000“ werden ebenfalls gezockt. Die coole Feuershow heizt der Meute zusätzlich ein. Nur der schwarze Konfettiregen bleibt dieses mal aus. (rs)

Um kurz vor zwölf mach ich mich nochmal auf die Socken, um mir KREATOR anzusehen. Die drei Tage Festival stecken aber gewaltig in den Knochen. Der Rücken schmerzt und die Füße sind ordentlich platt. Die Thrasher sind gewohnt gut und bieten ein Set, dass vor allem auf den letzten geilen Studioalben basiert. Mit „Phantom Antichrist“ böllern sie los dicht gefolgt vom treibend groovigen „From Flood Into Fire“. Feuerfontänen, intensives Licht und ein fetter Sound untermauern Klassiker wie „Tormentor“ und „Flag Of Hate“ sowie natürlich „Pleasure To Kill. Milles Ansage, das Politik und Religionen die Menschen auseinander treibt und Musik es schafft sie zu vereinen ist nicht aus der Luft gegriffen und das darauf folgende „Enemy Of God“ findet entsprechenden Zuspruch. (rs)

Das war Wacken 2014. Für Euch am Start waren: Sabrina, Christoph, Lars, Roman, Nico, Jens H. und Böschi. Die Tickets für 2015 sind gesichert.

Tag 1: Donnerstag: http://www.metalinside.de/konzertbericht/wacken-open-air-2014-donnerstag-randnotizen

Tag 2: Freitag: http://www.metalinside.de/konzertbericht/wacken-open-air-2014-freitag



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