Motörhead, Substyle in Hamburg - Docks
Wenigstens pünktlich zu Beginn des lärmenden Trios Motörhead bin ich mit vielen anderen alten Genervten endlich drin. Und finde mich unter vielen weiteren alten Menschen wieder. Menschen wie du und ich. Tätowiert, in Leder, Metal-Shirt oder Kutte gekleidet, Bierbauch und Cowboystiefel nicht selten, Dauerwelle auch nicht. Und alle zusammen sollten viele alte Songs hören. Herrlich, nur ein einziger Song der neuen Scheibe "Hammered". Der heißt "Brave New World. Ansonsten alles wie Immer: Keine große Show, abgesehen vom alten Backdrop. Lemmy schnipst die alte Zigarette weg, sagt irgendwas von "We Are Motörhead" und gleichnamiges Lied beginnt in affenartiger Lautstärke. 21 weitere alte Gassenhauer sollten folgen...: Als zweites gleich "No Class", dann der alte "Bomber", dann erst die erste freundliche Ansage des alten Gentlemans mit der Reibeisenstimme. Witzig Lied sechs: "For the old people" spielt Kilmister tatsächlich "Damage Case". An acht dann der neue Gassenhauer. Alte Menschen gehen jetzt auf Toilette (passt ja gerade) und selbst dem alten Verstärker des alten Herren Camphell scheint das zuviel, er geht einfach kaputt. "Metropolis", "Ramones", das er natürlich dem zweiten Verstorbenen, nämlich Meister DeeDee, widmet, folgen. Zu "Born To Raise Hell" zwitschert Lemmy-Girlfriend Nina C. Alice von Skew Skiskin mit. Es kommen unter anderem "Orgasmatron" mit obligatorischem Grün-Licht und viele andere (alte) Hits, bis "Iron Fist" den regulären Auftritt beendet. "Ace Of Spades" und natürlich "Overkill" beenden einen amtlichen Gig, der noch hätte viel, viel länger dauern können. Aber immerhin 22 Songs gab´s früher lange nicht immer. Wo wir gerade bei kleinen Änderungen sind: 28 Euro Eintritt, 30 Taler der gleichen Währung für ein Schwarz-Weiß-Shirt und 4 Neutronen für ein aus dem tragbaren Fässchen gezapftes Püls riecht - ja stinkt schon - nach Nepp... Das ist nich so schön, aber fast auch schon ein alter Hut! Scheißegal, bezahlen wir dem Alten halt seine Rente...