Konzert:

Metal Strikes Back Tour 2001 mit Majesty, Lightmare, The Past Alive, Afterburn

Konzert vom 21.09.2001Viele von euch die in diversen Underground Bands spielen oder Kumpels aus solchen Bands haben kennen leider dieses Problem. Es ist verdammt schwer, als Underground Metal Band eine ordentliche Auftrittsmöglichkeit zu finden, eine in der die Bands nicht abgezockt werden und wo es Spass macht zu spielen. Außerdem kommen oft auch sehr wenig Leute zu so einem Konzert, da sie ihr Geld meist für große Acts ausgeben. Eigentlich sehr schade, denn ich finde die Durchschnittseintrittspreise von 5 bis 10 DM sollte man sich auf jeden Fall gönnen, denn der Underground lebt, mehr denn je und es gibt so viele gute Bands in diesem Genre, die sich auch über euren Besuch riesig freuen würden.



Um euch noch ein bißchen auf den Geschmack zu bringen, folgt hier nun noch ein Bericht von der METAL STRIKES BACK 2001 Tour, die u.a. von Metal Inside präsentiert wurde . Mit von der Partie waren vier süddeutsche Bands die da hießen Majesty, Lightmare, Afterburn und The Past Alive. Halt machten die Combos am Wochenende vom 21. bis 23. September in Oberlauda in der Stadthalle, in der Hafenbahn in Offenbach und in der RockFabrik in Ludwigsburg. Der zuerst angekündigte Gig in Mosbach mußte aus logistischen Gründen leider entfallen.




Als Local Support Act für die Show in Oberlauda waren sie angekündigt und so lokal eröffneten die Jungs von DESTINATION´s CALLING auch, denn sie hatten einiges an Fangemeinde mitgebracht. Ihre Musik klank sehr druckvoll und melodisch wobei das Keyboard genau wie die leicht einprägbaren Lyrics im Vordergrund standen. Schnell war zu erkennen welche Vorbilder die noch recht junge Truppe hat: Gamma Ray, Helloween und wahrscheinlich Stratovarius um nur einige Bands zu nennen der ihrem Stil recht nahe kommt. Songs wie "Jugdement Day" oder das selbstbetitelte "Destination´s Calling" sorgten für einen klasse Auftakt für die anstehenden drei Konzert Tage. Schade nur, daß die Jungs nur bei diesem Auftritt mit von der Partie waren.



Am Meisten von allen Bands war ich wohl auf AFTERBURN gespannt, da ich mir nicht so richtig was unter dem Begriff "Happy Metal" vorstellen konnte. Doch in Oberlauda wurde mir schnell klar, es ist Happy Metal denn die Truppe um Fronter Georg entern die Bühne in flammenden Hemden wie wir sie zur Zeit in vielen Rock Clubs oder auch am Leib von Primal Fear´s Bassisten Mat Sinner sehen können. Ihre Aufgabe haben sie sich selbst ausgesucht und sie lautet: verarscht Viva Mucke und so ging es dann los mit "Pray". Die Vocalparts wurden geteilt vom Bassisten Vladimir der für die cleanen Sachen zuständig war und von Georg der ins Mikro grunzte. Musikalisch wars Heavy Metal der sich so anhörte wie die Kaspermucke von Viva nur eben als Metal Version. Weiter ging es dann mit dem Kindheitstrauma der Damen ( wie es der Shouter auch selbst umschrieb) "Barbie Girl" und die Stimmung in der recht gut gefüllten Stadthalle stieg so allmählich. Oftmals klangen mir die Death Metal Gesangsparts zu verzerrt und nicht groovig genug sonst war das ganze aber eine feine Sache. Besonders zu erwähnen wäre da noch dieses "Big Big World" welches von der Gitarristen Michaela zum Besten gegeben wurde wenn auch etwas wenig Pep hinter der Sache Steckte. Etwas mehr Druck hätte man da schon reinkomponieren können. Ja und dann gab es noch ein paar Songs wie "Hit Me Baby One More Time" oder "Overload" die ich überhaupt nicht zuordnen konnte. Das lag dann also entweder daran das die Gitarrenriffs aus den Songs wenigstens mal annähernd gute Musik machten oder einfach daran, daß ich die original Songs nicht kenne, was ja wohl wirklich keine Schande ist oder?!!!
Den Gig in der Hafenbahn konnte ich leider nicht sehen, aber ich denke es wird nicht viel anders gewesen sein wie auch in Oberlaude. Ein paar grinsende Leute, dumme Sprüche und auch sonst ne Portion Spaß extra.
In der Rockfabrik sah es dann schon anders aus, denn Afterburn legten heute gleich mal mit "Barbie Girl" los. Erwartungsgemäß waren ca. 50 Leute im Club Inside versammelt um sich selbst ein Bild von der Neudefinition Happy Metal zu machen. Der Sound war ziemlich laut was wohl an dem kleinen Raum lag. Dennoch kam ganz gute Stimmung auf und es wurde von Minute zu Minute heißer denn schließlich war das für Afterburn ein Heimspiel. Immerhin haben sie ihre erste CD sogar nach der berühmten "Pizza Hellfire" aus der RockFabrik genannt.



Etwas komplett anderes gab es dann von der Heilbronner Combo THE PAST ALIVE als sie in Oberlauda nach Destination´s Calling die Bühne betraten. Die Halle hatte sich leider etwas geleert weil eben mit Destination´s Calling auch einiger ihrer Anhänger verschwanden. Dies störte die Band aber nicht und so gings nach einem kurzen Line Check los mit "The Past Alive" und "Coma". Weg von der gute Laune Mucke hieß es hier also denn die Musik von The Past Alive wirkt sehr abwechslungsreich und anspruchsvoll was innerhalb der nächsten Tage immer deutlicher wird. Die Songs wirken von mal zu mal ausgereifter und mit jedem Anhören findet man neue Details heraus. Es gibt keine genaue Definition für das, was die Truppe um Sänger Nik da bietet. Oftmals geht es langsam zur Sache und steigert sich dann immer mehr bis zum Höhepunkt. Die Grundstimmung vieler Songs ist sehr melancholisch verbunden mit elegant gespielten Gitarrensoli von Micha oder richtig schönen schnellen Riffings bei denen man merkt, daß die Ursprünge von mindestens einem Bandmitglied in der Thrashecke liegen. Auf ein Keyboard verzichten The Past Alive und trotzdem schaffen sie es in ihre Songs Abwechslung hineinzubringen. Der Gesang von Nik klingt sehr clean könnte jedoch stellenweise noch etwas mehr Melodie vertragen. Bei "Mindsqeezing" und "The Final Bow" darf stellenweise sogar Bassist Jürgen seine Agressionen am Mikro auslassen was dann in kurzen Death Metal ähnlichen Gesangsparts endet. So nahm der Beifall der Leute in der Halle also noch etwas zu.
Der Samstag in Offenbach war das Chaos pur. Eigentlich wären die Jungs heute auf Spielposition 2 gewesen, sprich in Anschluß nach Afterburn. Dummerweise hat sich das alles ziemlich verzögert weil Bassist Jürgen unerwartet länger arbeiten mußte was allerdings auf Verständnis der übrigen Bands traf und Majesty ihren Auftritt einfach vorschoben damit im Anschluß dann endlich The Past Alive wieder die Bretter die die Welt ( hoffentlich einmal ) bedeuten betreten konnten. Die Hafenbahn war für einen Samstag Abend recht gut gefüllt doch schnell machte sich auch hier wieder das Problem breit, daß viele Fans ganz klar Anhänger der True und Power Metal Schiene waren und so kam während des gesamten Auftrittes nicht zu bangenden Fans wie vorher bei Majesty. Lieber ließen die Leute die Musik wie den Opener "The Past Alive" auf sich wirken und trotzdem sah man einige den Refrain Part mitsingen. An diesen drei Tagen dürfte sich auf jeden Fall herauskristallisiert haben, daß "Coma" wohl DER Song von TPA schlechthin ist und das es keinen besseren Abschluß gibt wie "On and On" der von Minute zu Minute zu einem richtig geilem Nackenbrecher avanciert.
In der Rockfabrik dann gleiches Spiel wie die Tage zuvor. Los ging es mit "The Past Alive" und "Coma" Nik meckerte anfangs ein wenig über die Hitze im Inside und eröffnete den Gig mit der Aussage "Lasst die Saune beginnen!" Ich hätte nicht erwartet, daß sich Sonntag Abend um diese Uhrzeit in der RoFa doch recht viele Leute einfanden um sich den Opener rein zu ziehen. Inzwischen gingen auch die Jungs etwas lockerer an die Sache heran. Drummer Suat hatte zwar immer noch ständig so ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht als wenn er gerade an Sex denkt, aber vielleicht macht es ja genau das, während der auf ein Schlafzeug kloppt. Was nun also nach diesen drei Tagen klar geworden sein dürfte ist, daß die Musik von TPA in keine Schublade zu stecken ist und das es absolut keine exakte Definition für ihre Musik gibt. Hier ist für fast jeden etwas dabei. Skeptiker sollen warten bis Anfang 2002 die neue CD fertig ist.



Die Band um Tankard Gitarristen Andi Gutjahr legten an diesen drei Tagen wirklich ein sauberes Programm hin. Immerhin kann Andi Gutjahr seine Fähigkeiten bei Tankard nicht so gut unter beweis stellen und deshalb legt er sich bei LIGHTMARE wohl etwas mehr ins Zeug was seine schnell gespielten Guitar Soli zeigten. Die Musik der Band kann man wohl am ehesten mit melodischen Power Metal bezeichnen. Nachdem Intro "Theme of Rebellion" legten die Jungs ( und am Keyboard das Mädel) mal kräftig los und gaben "Rebellion" und "Take a Stand" zum besten. Klare Vocals von Sänger Timon und dazu tolle Melodien machen die Musik von Lightmare aus, ganz klar und so erinnern mich Stücke wie "Terrion" welches mit einem gefühlvollen Keboard Intro beginnt und dann zu einem Doublebass geladenem überstück wird schnell an Bands wie z.B: Rhapsody. In Offenbach hatte die Truppe natürlich Heimvorteil und das spiegelte sich auch in der Anzahl der Fans vor der Bühne wieder die zum größten Teil auch die Songs der Band mitsingen konnte. "Crusader" z.B. der auch mich an diesen Tagen sehr überzeugen konnte. Schade das Timon Sänger beruflich bedingt aus der Band aussteigen wird und hoffen wir, dass sich ein passender Ersatz finden wird, was mit Sicherheit nicht allzu einfach wird.
Lightmare hätten an diesem Abend wirklich noch gerne weiter gespielt aber mussten leider um 12 Uhr die Bühne räumen weil es anscheinend das naheliegende Altersheim stören würde. Schwachsinn, die sind doch eh fast alle schwerhörig und außerdem wer sagt denn, das ihnen diese Musik nicht auch gefallen würde??? In der RoFa dann wechselten Lightmare mit Afterburn die Spielposition und begannen wieder mit "Rebellion" Diesmal konnte mich der Sound leider nicht so sehr überzeugen was allerdings auf alle Bands an diesem Abend zutrifft. Lag aber bestimmt an dem sehr kleinen Raum und so hörte sich alles ein bisschen vermatscht an und auch die flitzefinger gespielten Soli von Andi Gutjahr kamen nicht sonderlich toll zur Geltung. Mit "The One" beendeten die Frankfurfter ihren Gig.



Vielen von euch dürfte MAJESTY bereits ein Begriff sein denn immerhin spielten sie bei der Warm Up Show des diesjährigen Bang Your Head Festivals und das nicht ohne Grund, was mir schon am ersten Abend in ihrer Heimat klar wurde, da sich die Stadthalle von Oberlauda plötzlich füllte als würde es vorne was umsonst geben. Gut das gab es auch, nämlich ne Portion satten Power True Metal und es fällt schwer hier keine Verbindung zu Manowar herzustellen was bei Songtiteln wie dem Opener "Hail to Majesty" oder "Strong as Steel" auch eigentlich unmöglich ist. Auf jeden Fall zogen sie die Meute vor der Bühne von Beginn an in ihren Bann und viele von ihnen bangten oder grölten mit. Auch die Posen von Sänger Tarek und seinen Brothers of True Metal auf der Bühne wirkten sehr professionell und es machte Spaß ihnen dabei zu zusehen bzw. zu hören. Voraussetzung ist natürlich, dass man auf dieses True Metal Gepose auch wirklich steht. Man merkte nun eigentlich überhaupt nicht mehr, dass man auf einem Underground Konzert war und dies gefiel natürlich auch Majesty. Zugaben wurden gefordert die es dann u.a. mit dem Manowar Cover "Battle Hymn" gab.
In Offenbach sprangen Majesty kurzerhand für The Past Alive ein da es zu einer Verspätung bei den Jungs kam und dadurch auch ich leider fast die komplette Show von Majesty verpasst habe. Ich bekam jedoch eine Midtempo Ballade mit die wirklich unter die Haut ging und nicht nur mir sondern auch einer großen Bangerschaft vor der kleinen Bühne zu gefallen schien.
Auch am Sonntag Abend in der RockFabrik standen die Siegeszeichen wieder für Majesty denn auch hier kamen die Jungs wahnsinnig gut bei den Fans an und so wurden Songs wie z.B: den Titeltrack ihres Albums "Keep it true" oder "Metal Forces" sehr positiv von allen aufgenommen. Aber wie auch schon erwähnt liegt das mit Sicherheit auch an den Aktionen auf der Bühne wie das aneinander Reiben der Gitarren. Wenn man mal so nachdenkt, dann haben Manowar mit Sicherheit kein bisschen anders begonnen, also bestehen noch die besten Chancen für Majesty, auch in den Zeiten des True Metal Überflusses noch ganz groß heraus zu kommen. In diesem Sinne - KEEP IT TRUE!

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