Konzert:

Madball, Terror, Death Before Dishonor, Cruel Hand, The Setup - Hamburg, Markthalle

Konzert vom 09.03.2010

MADBALL hatten anscheinend Bock auf eine Europa-Tour, jedenfalls haben sie selbst die Chose organisiert und ein Line-Up zusammengestellt, dass für volle Clubs sorgen würde. So auch in Hamburg, wo an einem kalten Dienstag die Markthalle ziemlich voll wurde. THE SETUP fingen leider zu früh an, so dass CRUEL HAND der persönliche Opener waren.



Die hatten mit der großen Bühne (das letzte Mal waren sie im Hafenklang Exil zu Gast) keine Probleme, überraschten optisch aber erneut durch fast völlige Tattoo-Abstinenz. Die Kerle haben sich ja gut den Arsch abgetourt und sind dementsprechend fit, was Bühnen-Show und Ansagen angeht, die endlich mal mehr als nur Aufforderungen zum Merch kaufen waren. „Prying Eyes“ hat zudem Songs, die Live bestens funktionieren und den ersten kleinen Mob vor der Bühne zustande brachten. Als CRUEL HAND nach einer guten halben Stunde fertig waren, hatten sie sicher ein paar neue Fans gewonnen.



DEATH BEFORE DISHONOR mussten die meisten Besucher sicher nicht neu entdecken, die Bostoner haben sich zu einer Konstante im HC-Zirkus gemacht. Bei der Songauswahl für diesen Abend hatten sich B-Roll & Co. viele alte Nummern rausgesucht, was bei den Fans bestens ankam und für ordentlich Action sorgte, auch wenn Stagediver noch Mangelware waren. Ziemlich gut kam natürlich zum Setende die COCKSPARRER-Verneigung „Boston Belongs To Me“ an, bei der so ziemlich jeder mitsang. Da DEATH BEFORE DISHONOR zudem immer noch sympathisch und bodenständig rüberkamen, musste sie an diesem Abend einfach jeder lieb haben. So schön kann Hardcore sein.



Bei TERROR ist es mittlerweile mindestens genauso interessant zu rätseln, wer nun schon wieder neu an den Saiteninstrumenten zu sehen ist, wie Scott Vogels Ansagen zu hören, der ja nicht umsonst mit vogelisms.com seine eigene Huldigungs-Website hat. „I want to see exactly 17 stagedives during this song. No more. No less”. Sowas ist einfach Kult – und kam an diesem Abend in Form von “The last song had 16 stagedives. For this, I want 25”1. Wurden dann nur 17. Macht aber klar, dass bei TERROR ordentlich Alarm vor und auf der Bühne war. Stagediver im Sekundentakt, viele Gastsänger aus dem Publikum auf der Bühne, gute Laune in der ganzen (pickepacke vollen) Markthalle und eine Setlist, die Spaß machte. Mögen die Meinungen über TERROR-Scheiben nach „One With The Underdogs“ auch weit auseinandergehen, Live funktioniert das immer noch bestens und ist ein Garant für schweißtreibende kick-ass Hardcore-Shows. Egal ob in einem kleinem Loch wie dem Molotow oder einer verhältnismäßig großen Location wie der Markthalle: TERROR sind eine Macht und spornen sich und das Publikum zu Höchstleistungen an. Grandios, schlicht und einfach grandios.



MADBALL konnten da nicht gegen ankommen, das war klar. Auch wenn Scott Vogel und Nick Jet mit Mitte 30 keine Jungspunde mehr sind, wirkten sie im Vergleich mit den New Yorker Ikonen frisch und munter. MADBALL hatten zwar gute Laune und Bock auf die Show, bewegten sich aber deutlich weniger als TERROR und auch das Publikum schien sich genug ausgetobt zu haben. Es gab zwar natürlich einen Pit vor der Bühne, aber Stagedives so gut wie gar nicht mehr. Irgendwie wirkte alles zahmer und ruhiger, auch wenn die Setlist bis auf „Down By Law“ alle Hits enthielt, konnten MADBALL an diesem Abend mit ihren Support Bands nicht mithalten, so dass im Großen und Ganzen eine solide Show herauskam. Macht aber nix, Spaß haben die New Yorker trotzdem gemacht und den Abend gut zu Ende gebracht.



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