Konzert:

Listening Session: SLIPKNOT

Konzert vom 17.10.2014

Einige Wochen vor dem Release des neuen SLIPKNOT-Albums ".5: The Gray Chapter" lud Roadrunner Records zu mehreren Listening Sessions, wo unter den strengen Augen PR-Menschen die neuen Songs gehört werden konnten. In Hamburg wurde ins Hotel East! geladen, einem nicht gerade wenig exklusivem Haus nahe der Reeperbahn. In der neu eröffneten Black Box konnte bei feinen Häppchen und Getränken die Aufmerksamkeit ganz auf die Musik gerichtet werden. Es war dabei spannend zu beobachten, dass Roadrunner Records sich nicht lumpen ließ, SLIPKNOT sind halt Goldesel.

 

Nähere Infos zum Album gab es leider nicht, so dass beispielsweise die Titelwahl für Spekulationen offen bleibt bleibt - ist es eine Hommage an den verstorbenen Bassisten Paul Gray? Unklar war zum Zeitpunkt Ende August auch, ob Joey Jordison bei den Aufnahmen hinter dem Drumkit saß. Wie dem auch sei, ein Eindruck zu den Songs konnte festgehalten werden, ehe kommende Woche das Review zum Album folgt (die Promobemusterung erfolgte erst vor einigen Tagen).

 

"XIX" leitet das Album ruhig ein und lebt von der klaren Stimme Corey Taylors. Die Überleitung zum anschließenden "Sarcastrophe" ist gelungen, SLIPKNOT legen mit einem schnellen Song nach, der vom Drumming und Gesang dominiert wird. "AOV" macht da weiter, wo "Sarcastrophe" aufhörte und kann mit einem klar gesungenen Mittelteil Akzente setzen. "The Devil In I" ist ähnlich gelagert, aber dabei noch einen Ticken eingängiger. SLIPKNOT starten das Album sehr stark und zeigen, dass sie auch 2014 ein Händchen für schnelle und zugleich eingängige Songs haben.

 

"Killpop" leitet den Mittelteil ein und bildet mit "Skeptic" und "Lech" ein starkes Trio. SLIPKNOT scheinen hier in der Gitarrenarbeit zu experimentieren und haben einige unerwartete Gitarrenspielereien eingebaut. Mit dem "Lech" folgenden "Goodbye" verabschiedet sich Taylor in den Texten, Gänsehaut pur! Auch hier wieder die Frage, ob es ein Hinweis auf Paul Gray ist.

 

"Nomadic" ist das Groovemonster von ".5: The Gray Chapter" und mit seinem guten Chorus ein im positiven Sinne typischer SLIPKNOT-Song. "The One That Kills The Least" haut mit Midtempo und stampfendem Rhythmus in eine ähnliche Kerbe, womit schön auf "Custer" übergeleitet wird, dem Hit der Platte. Der Song wird live dank des Grooves und des "Fuck"-Refrains live einschlagen wie eine Bombe. "Be Prepared For Hell" ist ein düsteres, sehr atmosphärisches Interlude, das den letzten Teil des Albums einleitet.

 

"The Negative One" ist auf einem Level mit "Custer" und kann noch einmal SLIPKNOT in Bestform zeigen, ehe "If Rain Is What You Want" den Abschluss für ".5: The Gray Chapter" bildet: genauso ruhig und dabei etwas melancholischer als "XIX" bildet der Song einen gelungenen Ausklang des Albums.

 

Auch wenn nur Zeit für einige wenige Hördurchläufe war, so ist deutlich geworden, wie stark SLIPKNOT auch mit verändertem Line-Up sind. ".5: The Gray Chapter" ist ein atmosphärisch dichtes Album, auf dem sich melancholische und wütende Songs Seite an Seite finden und das sich nahtlos in Discographie der Maskenmänner einfügt.

 

SLIPKNOT - ".5: The Gray Chapter" erscheint am 17.10.  



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