Konzert:

Kreator, Arch Enemy, Sodom, Vader - Geiselwind, Eventhalle

Konzert vom 16.12.2014

Könnte es einen besseren Jahresabschluss in Sachen Metal-Konzerte geben als die Tour des Thrash-Pakets KREATOR, ARCH ENEMY, SODOM und VADER? Um es vorweg zu nehmen: Nein. Ganz klares Nein. Was diese vier Bands in Sachen extreme Aggression ablieferten, ließ jedem Weihnachtsmann die Rute anschwellen. Wir waren im fränkischen Geiselwind, wo der Andrang der Metalheads dafür sorgte, dass  die Show von der Musichall in die deutlich größere Eventhalle verlegt wurde. Die war zwar nicht ausverkauft, aber dennoch schön voll, ohne dass man Platzangst kriegen musste.

Der Auftakt begann mit einer Viertelstunde Verspätung, warum auch immer. Als VADER loslegten, war die Stimmung zwar gleich bestens, aber der Sound ließ viele Wünsche offen. Auch die einfallslose Lightshow in Rot, Grün, Blau mit viel Nebel machten deutlich, dass der Opener des Abends einen geringeren Stellenwert hatte als die anderen Bands. Zum Glück schien der Truppe von VADER das scheißegal zu sein, denn die Polen gaben Vollgas und hingen sich richtig rein.

Auch SODOM hatten im Anschluss viel Spaß, wenn man die gut gelaunten Ansagen von Tom Angelripper und das breite Dauergrinsen von Bernemann als Maßstab nimmt. SODOM hämmerten sich schwungvoll durch überwiegend alte Gassenhauer wie „Ausgebombt“ oder „Sodomy and Lust“, doch auch neue Stücke fügten sich nahtlos in die kurzweile Setlist ein.

Klar, dass ARCH ENEMY noch einen drauf setzen konnten, was vor allem an Frontfrau Alissa White-Gluz lag. Der blauhaarige Wirbelwind mit der vielseitigen Stimme hat die Meute sofort im Griff und dirigierte sie nach Belieben. Etwas schade war, dass Neuzugang Jeff Loomis sich weitgehend zurück hielt und überwiegend an seinem Platz verweilte. Nur manchmal kam er zusammen mit Michael Amott nach vorne, um zu solieren. Etwas mehr Präsenz hätte dem Maestro nicht geschadet. Trotzdem, ARCH ENEMY räumten mächtig ab!

Aus meiner Sicht konnten KREATOR als Headliner diesen Auftritt nicht mehr wirklich toppen, aber sie waren jedenfalls ebenbürtig. Dass KREATOR-Frontmann Mille seine Fans jederzeit im Griff hatte, war kein Wunder. Dass Sound und Bühnenshow hervorragend waren, ebenfalls nicht. Am Ende waren Fans und Band gleichermaßen durchgeschwitzt und ausgepowert – und vermutlich auch zufrieden. Anders als zufrieden konnte man nach vier großartigen Live-Bands auch nicht nach Hause gehen.



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