Konzert:

Helloween, Gamma Ray, Shadowside - Bochum, Ruhrcongress

Konzert vom 13.04.2013

Es fanden sich wieder ein mal schwarz gewandete Kreaturen im Ruhrgebiet- genauergesagt in Bochum – ein. Jene Kreaturen hatten eigentlich nur zwei Wünsche: Einmal GAMMA RAY, einmal HELLOWEEN bitte. Zweimal mit neuem Release, zwei mal zum hier hören bitte.


Glücklicherweise ist Bochum ja eine nette Stadt und erwähnte Bands sind nette Musiker, denn sowohl HELLOWEEN (“Straigt Out Of Hell”, Release Anfang 2013) sowie GAMMA RAY (“Masters Of Confusion”, ganzes Album Ende 2013) konnten im Ruhrcongress Bochum zocken.


Den Anfang machten jedoch SHADOWSIDE aus Brasilien. Ich versaue mir vermutlich jegliche Seriösität wenn ich euch erzähle, dass ich die Band nicht kenne, trotzdem: Für mich war die Truppe mit weiblicher Frontfrau neu, trotzdem wussten sie mich zu überzeugen: Extrem technisch versierte Gitarre (ernsthaft – der Gitarrist hat die Jungs der Hauptakts in Grund und Boden gespielt), eine charmante Sängerin die die (gar nicht so kleine) Menge zu bewegen wusste und Musik, die sich so erst mal als etwas härterer, nicht besonders auffälliger Mörtel beschreiben ließe. Besonders Freude machte das “Ace Of Spades”-Cover von MOTÖRHEAD – da konnten auch so Wesen wie ich (welche SHADOWSIDE nichts sagt) mitgehen. Allerdings: Der verantwortliche Lichtingenieur verdient Tritte. Die Stroboskop-Lightshow tat nicht nur beim Blick durchs Objektiv weh, sondern war generell vor allem eines: Nervtötend.


Auch wenn ich das jedes mal schreibe: Die Hauptacts heißen nun mal nicht umsonst so. Dementsprechend füllte sich die (nicht gerade als “klein” zu bezeichnende) Halle des Ruhrcongresses (während ich gedankenverloren in mein Krefelder starrte) – denn auf ein mal waren GAMMA RAY am Start. Über ihre “Maxi-EP” mit dem Namen “Master Of Confusion” wusste ich ja bereits zu berichten, dennoch: Die Jungs haben es geschafft, das ganze Konzert über stetig mehr Party zu machen. Ja, sicherlich: Der Bierkonsum steigt bei einem Metal-Konzer proportional zur Zeit, trotzdem verstand es die Truppe um Kai Hansen erst ein paar Klassiker, dann die beiden neuen Tracks, dann ein Gitarrensoli und DANN erst “Future World” von den Kollegen von HELLOWEEN raus zu hauen – Gitarrensound wurde am Ende auch voller Enthusiasmus knieend erzeugt und das Publikum war dementsprechend wilder als am Anfang. Zwar finde ich es (mal wieder) lustig, dass eine alte HELLOWEEN-Nummer so viel Bewegung erzeugt, aber, hey: Die beiden Bands sind ja bekanntlich wieder dicke und daher ist ja alles nur eine Art Symbiose. Jedenfalls hatten alle ihre verdienten Spaß – GAMMA RAY live sind immer noch cool!


HELLOWEEN kriegten dann die gesamte Bühne inkl. Deko-Tribüne im Ruinen-Look. Mit Songs vom neuen Album (vorn weg die Solo-Auskopplung “Nabatea”), altem Klassikern “I'm alive”, “If I Could Fly”) und so Späßchen wie die Menge beim Mitsingen zu teilen (“Live Now”, übrigens strategisch clever auch von “Straight Out Of Hell”) oder gefühlt hundert Jahre dauerndenden, gar nicht geplanten (hihi!) Zugaben (“Dr. Stein”, “Are You Metal”), die Menge war beschäftigt. Besonders gut sag man es daran, dass ein offenbar auf Krücken gehender Fan die ganze Zeit die Dinger in die Luft hielt – spontane Genesung durch deutschen Power Metal, das ist doch was!

Richtig fett wurde es ganz am Ende als HELLOWEEN mit Support von Herrn Hansen (GAMMA RAY, falls es jemand noch nicht gemerkt hat), einem Bassolo sowie beim Outro-Song (“I Want Out”) mit der gesamten Besetzung von GAMMA RAY (gut, ohne 2 Drummer) gespielt hat – symbolisch und musikalisch gleichermaßen scharf.

Fazit: Beide Bands haben es gleichermaßen raus, die Stimmung war gut, wenngleich man ob des Publikums eventuell etwas mehr Party erwarten hätte können – trotzdem gab es genug Chöre, Headbaner und Leute die offenbar vergessen, dass irgendjemand sie sieht und total ausrasten. Das ist cool, das macht Stimmung – ein stimmiges Duo mit guter Vorband!


Übrigens: Ja, es gibt berechtigite Kritik zur Stimmleistung von HELLOWEEN. Frontmensch Andi Deris lässt zum Ende der Show gerade im Hochton-Bereich nach und weiß das auch. Aber bis dahin sind (beide Bands) zwar nicht umbedingt CD-identisch, dafür authentisch und gut – Kiritk dürfen sie einfahren, das Gesamterlebnis von Livemusik war aber trotzdem gut, daher von mir keinen Abzug. Rockt immer noch, so!

Sonstige Infos: Tour-Kartenpreis um 42¤, Bier, Radler und co. in Bochum 3.00¤.



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