Konzert:

Ghost, Zombi - Köln, E-Werk

Konzert vom 05.04.2017

GHOST auf „The Popestar Tour“ und beim Halt im ausverkauften E-Werk in Köln waren wir für euch dabei!

 

Als Vorband hatten GHOST die Band ZOMBI mit dabei. Der Name kommt nicht von ungefähr: Steve Moore und Anthony E. Paterra haben als Komponisten an zahlreichen Soundtracks für Horrorfilme mitgearbeitet. ZOMBI ist eine zweiköpfige Band aus Pittsburgh, die sich auf instrumentale Stücke begrenzt. Es gibt also keinen Gesang, nie! Und auch sonst kommen die Bandmitglieder minimalistisch auf die Bühne.

Das Konzert hat pünktlich um 20 Uhr angefangen. Das E-Werk war die diesem Zeitpunkt schon fast randvoll. An der Abendkasse gab es noch ca. 100 Tickets zu kaufen, die auch relativ schnell weg waren. Ausverkauftes Haus, was wünscht man sich mehr?

Bei ZOMBI lassen sich die Einflüsse von KRAFTWERK und TANGERINE DREAM nicht verleugnen. Psychodelische Melodien, die alle gut in Soundtracks passen würden. Auf der Bühne stehen nur ein Schlagzeug und ein Pult fürs Keyboard. Musikalisch schon sehr spezielle Musik, was man auch am Publikum erkennen konnte. Eher verhaltend wurde zugehört. Ist vielleicht aber auch nicht die Musik zum Party feiern. Der glasklare Sound im E-Werk hat die Musik jedoch nochmal um einiges aufgewertet. Natürlich ist es Geschmackssache, ob man so psychedelische, elektronische Musik mag oder nicht, aber dadurch, dass der Sound an diesem Abend wirklich hervorragend war, konnte man die Zeit bis GHOST mit ZOMBI wirklich gut aushalten. Da auch GHOST teilweise elektronische Elemente in den Liedern hat, passte der Supportact schon ganz gut dazu. ZOMBI durften 45 Minuten spielen, was schon enorm lange ist und wo eine Band sich sehr drüber freuen kann.

 

 

Ab kurz nach neun konnte man dann in den vorderen Reihen den Duft von Weihrauch wahrnehmen. Man sollte also schon so langsam für GHOST in Stimmung gebracht werden. Der Saal hat sich in der Zwischenzeit bis zum letzten Zentimeter gefüllt. Erstes Konzert in Deutschland der „The Popestar Tour 2017“ und dann bei vollen Haus: ein besseres Willkommensgeschenk hätte man der Band wohl nicht machen können.

Gegen Viertel nach neun erklungen dann die ersten Töne zu „Square Hammer“ und sofort war das Publikum außer sich! Sehr gut gewählter erster Song, denn der rockt so richtig und heizt die Leute ein. Die Stimmung sollte bis zum Ende des Konzertes auf diesem Level bleiben!

Da kein neues Album am Start war, war ein Großteil mit sechs Songs aus dem letzten Album „Meliora“. Der andere Großteil aus „Infestissumam“ mit ebenfalls sechs Songs. Gespielt wurden insgesamt 15 Songs, was eine Spieldauer von gut 90 Minuten ergeben hat. Sicherlich hätte man hier noch etwas drauflegen können und auch nur ein Song als Zugabe ist natürlich auch etwas wenig. Zugute muss man aber halten, dass die Ticketpreise für diese Show wirklich sehr angenehm waren und für das Geld wurde man wirklich extrem gut unterhalten. Ein fairer Ticketpreis für eine so bekannte Band ist wirklich leider sehr selten geworden. Da sieht man über die doch recht wenigen Songs und die nur durchschnittliche Spieldauer gerne hinweg.

Nun machen GHOST natürlich nicht nur unglaublich erfolgreiche Musik, die mal poppig, mal rockig oder mal elektronisch ist, Sänger „Papa Emeritus III“ ist auch noch ein grandioser Entertainer, der wohl auch die Hallen mit einen Comedy Programm füllen würde! Für alle, die sich auch gefragt haben, was bedeutet Papa Emeritus eigentlich, ein Papa Emeritus ist im Grunde ein Papst in Rente und unser Papa hier hat sehr viel Spaß an der Unterhaltung gefunden und so waren seine Ansagen zwischen den Songs wahre Highlights! So wurde eine Ansage, die auch auf Englisch schon sehr lustig gewesen wäre, einfach an den passenden Stellen mit den passenden deutschen Worten ersetzt und so war der Lachkrampf vorprogrammiert! Man geht natürlich wegen der Musik hin, aber die Ansagen des guten Papas sind mindestens genauso Grund zum Konzert zu gehen. Ja, Papa ist toll, aber man sollte seine „Nameless Ghouls“ nicht vergessen. Die sorgten dafür, dass das Konzert so richtig Fahrt aufnimmt. Die Headbangen, auch wenn keine langen Haare wild umher fliegen, die heizen die Menge ein und waren, im Gegensatz zum eher ruhigen Papa, wirklich sehr aktiv auf der Bühne unterwegs. Die heimlichen Stars! Es machte wirklich Spaß denen zuzusehen! Als Ganzes bekam man wirklich 90 Minuten feinste Unterhaltung!

Die Lichtshow war relativ zurückhaltend, wenn man das mit anderen Bands vergleicht. Der Fokus liegt bei GHOST ganz klar auf die Musik und nicht auf LED-Wände oder zig Scheinwerfern. Man konzentriert sich auf die Künstler und das Licht ist hier eher Nebensache. GHOST sind mit den Kostümen schon Blickfang genug, alles andere würde nur ablenken.

Sound war an diesem Abend 1A! Aber so kennt man es eigentlich auch nur vom E-Werk. Gelegentlich leiden die Vorbands etwas, aber die Hauptacts haben eigentlich immer super Sound im E-Werk. Ein Grund, warum das E-Werk wirklich sehr gut für Konzerte geeignet ist! Eine der besten Locations in NRW!

Alles in allem ein toller Abend! GHOST lohnen sich wirklich zu besuchen. Man wird wirklich sehr gut unterhalten, dazu bekommt man Musik vom Feinsten und das Ganze noch zu einen wirklich fairen und bezahlbaren Preis!

 

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Dieses Konzert fand an dem Tag statt, als die ersten Berichte über die Änderung des Line-ups, den massiven Differenzen in der Band und der Klage gegen Sänger Papa Emeritus III veröffentlicht wurden. Gerüchte zur Line-up-Änderung gab es allerdings bereits im Februar. Anhand der Stimmung auf der Bühne und im Publikum war davon allerdings nichts zu spüren. Wahrscheinlich aber wohl auch, weil die Leute Vorort von den Berichten noch nichts wussten. GHOST ist eine Band, die nicht zuletzt wegen ihrer mysteriösen Erscheinung und das Geheimnis um die Identitäten der Musiker so erfolgreich war. Trotzdem hatten die einzelnen „Nameless Ghouls“ ihre Fans und wenn man sich mal Kommentare auf Instagram oder Facebook durchliest, dann merkt man schon sehr deutlich, dass sich die Fans ziemlich verarscht fühlen und nicht besonders nette Worte an den Sänger richten. In wie fern der Zauber um die Band jetzt erlöschen ist und wie es weiter gehen wird, werden die nächsten Monate zeigen. Fakt ist allerdings trotzdem, dass die Leute in Köln eine gute Zeit und viel Spaß hatten und der Spaß sollte immer im Vordergrund stehen!

 

Square Hammer

From the Pinnacle to the Pit

Secular Haze

Con Clavi Con Dio

Per Aspera ad Inferi

Body and Blood

Devil Church

Cirice

Year Zero

Spöksonat

He Is

Absolution

Mummy Dust

Ghuleh/Zombie Queen

Ritual

Monstrance Clock

Alle Fotos, teilweise auch in Schwarz/Weiß, gibt’s hier: https://www.flickr.com/photos/119065387@N03/albums/72157682298266436

 

 

 

 



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