Konzert:

Gamma Ray, Crematory, Megaherz, Angel Dust, Symphorce - Ludwigsburg, Rockfabrik

Konzert vom 17.12.2000Das die RockFabrik in Ludwigsburg im Jahre 2000 ihr 17 jähriges Bestehen feiert ist schon bewundernswert genug. Immerhin gehört sie zu den weltweit bekanntesten Metal Diskos überhaupt. Deswegen gibt es kurz vor dem Jahresende auch immer ein geiles Konzertevent mit einer Menge geiler Bands.
Leider liessen uns die Türwächter länger wie auf der Eintrittskarte vermerkt war vor den Toren der RoFa stehen. Und es war echt scheisse kalt.
Als wir dann endlich drin waren ( das ging ja einfach !! - Anm. d. Verf.) dauerte es noch eine ganze Weile, bis der letzte Soundcheck zu Ende war und es dann endlich los gehen konnte...




Die RoFa war mal gut gefüllt und so erwarteten viele die Jungs von SYMPHORCE, die kurzfristig als Opener noch mit auf das Billing gerutscht sind. In der guten halben Stunde Spielzeit präsentierten sie sich recht passabel und spielten sehr kraftvollen Power Metal. Als Opener auf jeden Fall lohnenswert.


Yes, was ich mich auf ANGEL DUST freute. Leider hatten auch die Dortmunder nicht viel mehr Zeit als 35 Minuten. Wenigstens reichte es aber um einen kleinen Teil ihrer geilen Songs abzudecken. Los ging es wie auch auf der letzten Tour mit dem Opener des aktuellen Albums ´Enlighten the darkness´ - "Let me Live" Sänger Dirk Thurisch kam wie bekannt mit seinem Ledermantel und Lederhut auf die Bühne um erst einmal ein wenig zu posen. Doch schon beim zweiten Song "Bleed" war die Kluft abgelegt und es wurde von der ganzen Band alles gegeben. Soundmässig war der Gig nicht unbedingt überwältigend ( ich wusste ja nicht was später noch auf mich zukam - Anm. d. Verf.) aber dennoch war eine gute Stimmung vor der Bühne. Nach "I need you" und "Nightmare" kam endlich mein AD Fave "Cross of Hatered" leider dieses mal jedoch ohne Megaphone gesungen, aber dennoch geil. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Abend für mich schon gelohnt auch wenn Angel Dust am Ende mit "Border of Reality" nochmal kräftig eins drauf legten.



MEGAHERZ schaute ich mir nicht ganz da man ja auch etwas für seine Leber, ich meine natürlich für den Durst tun muss. Megaherz brachten im Vergleich zu ihrem letzten Auftritt hier die RoFa das erste mal an diesem Abend richtig zum Kochen. Ihr moderner Mix aus harten Riffings, teilweise soliden Mitsingrefrains und der unabstreitbaren Ähnlichkeit zu Rammstein machen Megaherz live wirklich zu einer Macht. Ihre Songs wie z.B. "Du oder ich", "Gott sein", "Liebestöter" und selbstverständlich "Megaherz" kamen zumindest tierisch gut an.


Für viele an diesem Abend waren die Frankfurter CREMATORY (inklusive der sehr attraktiven Keyboarderin - Schwing!! - Anm. d. Verf.) die wirklichen Headliner. ( Klar - wieso sollen Gothic Metaller auch auf Gamma Ray stehen).
Man muss allerdings auch neidlos anerkennen, daß Crematory den besten Sound hatten, den ich seit ewig langer Zeit gehört habe. Da konnte man sich sogar die Ohrenstöpsel sparen.
Die Stimmung war absolut am überkochen, als Felix dann endlich auf die Bühne kam und es mit "Endless Love" und "I never die" los ging. Bei dem doch recht kommerziellen Song "The Fallen" der eigentlich fast ausschliesslich durch die cleanen Vocals bestimmt wird, stellte Gitarrist Matze auch sein Gesangtalent voll zur Schau.
Eine perfekte Lichtshow machten den Auftritt nur noch perfekter. Natürlich durften auch die Klassiker "Fly", "Shadows of mine" und "Tears of Time" nicht fehlen wobei letzterer Song das absolute Highlight war und Felix musste wirklich laut singen, um nicht in dem Gesang der Fans unter zu gehn. Etwas schwach war dann der recht erbärmliche Abklatsch "Time for Tears" Den hätten sie sich sowohl live als auch auf dem aktuellen Album ´Believe´ sparen können.
Zum Abschluss gab es dann noch die Mega Ballade von Matze "Perits of the mind" - ein stilvoller Ausklang eines wirklich hervorragenden Sets.



Einige Leute machten sich nach Crematory schon auf den Heimweg, was vielleicht zum einen an der doch schon recht späten Uhrzeit lag und zum anderen daran, daß GAMMA RAY einfach kompromisslosen geilen Power Metal spielen und viele Banausen damit nichts anzufangen wissen.
Endlich war es soweit und nach dem Intro sprangen Kai Hansen, Henjo Richter und Co. auf die Bühne und knallten den Fans erst einmal "Land of the Free" und "Beyond the black Hole" um die Ohren. Was ein geiler Einstieg. Leider war der Sound mehr als übel. Die Vocals waren anfangs zu leise eingestellt und die Gitarren von Henjo und Kai drängten sich in den Vordergrund. Kai hatte wohl auch schon den einen oder anderen Jacky Cola intus und so hörten sich einige hohe Gesangslinien z.B. bei "Heaven can wait" oder "Rebellion in Dreamland" etwas seltsam an.
Die Lautstärke die aus der PA donnerte war trotz der Ohrenstöpsel fast unerträglich. Lautstärke ist nun mal nicht alles aber an diesem Abend hatte ich das Gefühl, Gamma Ray möchten Manowar den Ruf als lauteste Band der Welt abstreitig machen.
Als kleines Weihnachtsgeschenk gab es nun einen brandneuen Song der auf dem nächsten Release zu finden sein wird - "Solid" ein absoluter Hammersong - schnell, hart und einfach Gamma Ray !!
Weite Höhepunkte waren "Anywhere in the Galaxy", "Somewhere out in space" und "Valley of the Kings". Obligatorisch war dann auch der Zugabepart - "Ride the sky" der alte Helloween Klassiker und zu guter letzt noch "Heading for Tomorrow".
Fazit: Wäre da nicht der miserable Sound gewesen, wären Gamma Ray verdient Headliner gewesen, aber so hätte diese Position wohl eher Crematory verdient.