Konzert:

DEAFHEAVEN - HAMBURG, HAFENKLANG

Konzert vom 13.08.2014

Enttäuschung und Entsetzen steht an diesem Abend so manchen ins Gesicht geschrieben als dann auch die letzten Tickets weg sind an der Abendkasse. Dabei hätte man es sich denken können dass DEAFHEAVEN nach den Hype in den letzten Monaten mit ihren mal träumerischen, dann doch brachialen Klängen ein großes und bunt gemischtes Publikum anlockt. Da wären dann einmal die, welche es mit “ trven“ Black Metal doch nicht ganz so streng nehmen, offen für Neues sind in diesem Bereich. Die Post-Rocker, Shoegazer oder auch die immer gut informierten Pitchfork Leser: solange es neu, anders und bei Tumblr präsent ist und allen anderen Social Media Kanälen...kann man machen. Nun, ungelogen, wurden DEAFHEAVEN vielleicht auch eben deshalb auch gerne von „Hatern“ als neue Hipsterband verschrien die mit Metal gar nichts am Hut haben. Wollen sie aber auch gar nicht. Dann wird ihnen noch eine kurze, bedeutungslose Lebensdauer und Existenz in der Musikszene prophezeit. So was wird nicht zum Klassiker sondern schnell vergessen. Ob das tatsächlich so enden wird, das wird man wohl abwarten müssen. Egal wie man es drehen und wenden mag, talentierte Musiker sind sie jedenfalls. Ins Leben gerufen als Duo von George Clarke und Kerry McCoy präsentieren diese auch an diesem Abend auch ihr Können, welches sich auch darin äußert das volle Hafenklang auch diesmal in bewunderndes Schweigen und bedächtiges Kopfnicken zu verleiten. Bei soviel musikalischer Gewalt die einen dort überrollt da kann es schon mal passieren dass man ganz vergessen hat, dass es dort ja auch eine Vorband gab. CALEYA aus Hamburg in diesem Fall, die mit ihren teils deutschen, teils englischen Texten einen ersten guten Eindruck vermittelt haben. Irgendwo zwischen ESCAPADO und THE TIDAL SLEEP fühlen sie sich sicher gut aufgehoben und stehen diesen live in keiner Weise nach. Jedoch lässt sich eine gewisse Ungeduld und das Desinteresse der Menge nicht übersehen, der ein oder andere hat mit Glück doch noch ein Ticket ergattert und überhaupt: es soll endlich losgehen. Die Stille bricht mit einem urlangen Intro vor „Dream House“ ein. Ohne großartig Ansagen zu machen während des Sets entsteht die Verbindung zum Publikum durch Clarkes teils theatralisch anmutenden Bewegungen bei denen man wenn man weit genug vorne stand auch Angst haben sollte man kriegt gleich einen Mikrofonständer ins Gesicht. Das alles interessiert nicht, die 40 viel zu schnell fließenden Minuten ist er wie besessen. Schreien, keifen, wippen, schleudern, schwitzen. Mag Leute geben die es nicht verstehen, meinen DEAFHEAVEN wäre übertrieben. Wie unfreiwillig komisch der Sänger dort mit seinem schwarzen Handschuh über sein Gesicht streift und überhaupt, was ist das überhaupt für ein Genre? Entweder ganz oder gar nicht. Gegen Haarspalterei und Meckerei kann man nichts machen. Aber es darf nur noch wiederholt werden: verdammt gute Musiker, die Atmosphäre erzeugen und ihr Ding durchziehen. Haters gonna hate.



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