Konzert:

Crippled Black Phoenix, Secrets Of The Moon - Hamburg, Logo

Konzert vom 10.04.2016

SECRETS OF THE MOON haben im Dezember 2015 mit "Sun" eines der besten und interessantesten Black Metal-Alben des Jahres abgeliefert Und das, obwohl gemunkelt wird, am Jahresende bringen die Labels nur unbedeutende Releases auf den Markt. Starke Alben will man hingegen nicht im Weihnachtsgeschenke-Wahnsinn untergehen sehen. In diesem Fall war das Label Lupus Lounge mutig und setzte mit „Sun“ ein dickes fettes Ausrufezeichen.
Im Vorprogramm von CRIPPLED BLACK PHOENIX sind die Norddeutschen jetzt auf Europatour, um ihr neues Material der düsteren Meute zu präsentieren. Als dritte im Bunde stehen bei einigen Shows 40 WATT SUN mit auf der Bühne, die leider in Hamburg fehlen.
Trotzdem ein starkes Line Up und Grund genug, sich auf den Weg ins Hamburger Uni-Viertel in den kleinen „Schuhkarton“ namens Logo zu machen.

Wer nun eine volle Hütte erwartet hat, wird bitter enttäuscht. Nichteinmal halbvoll ist der Laden als SECRETS OF THE MOON die Bühne betreten.
„Es wird heute viel Nebel geben!“ munkeln Insider vor der Bühne und sie sollen recht behalten. Die ersten Töne des „SUN“ Openers 'No More Colours' erklingen und mittlerweile gibt es wirklich „keine Farben mehr“. Die Musiker sind komplett vom Nebel umgeben, was im Laufe des Sets selbst sG (v./g.) zu viel wird, weshalb er um „VIEL weniger Nebel“ bittet. Obwohl die Band einen guten Tag hat, kommt die Atmosphäre der letzten Veröffentlichung nicht recht rüber. Der nur mäßig gefüllte Raum vermittelt eher „Schulhof-Atmosphäre“ und lässt so nur schwer die schaurig-schöne Stimmung aufkommen, von der primär das neue Material lebt. Diese Songs wollen gefühlt und nicht nur gehört werden. Da kann die Band noch so gut sein - und das sind sie diesem Abend - die Gänsehaut bleibt aus. Leider! Eine Headliner-Show z.B. im Bambi Galore wäre passender. Wer „Sun“ noch nicht gehört hat, sollte dies unbedingt nachholen, diese Platte ist brillant.


Für CRIPPLED BLACK PHOENIX sind die Aussichten nicht besser, denn voller ist es nicht geworden. Im Vergleich zu SECRETS OF THE MOON passen die Briten aber besser in das Ambiente, was ihren Auftritt von Beginn an stimmig wirken lässt. Der experimentelle Rock des Achters funktioniert in diesem Club, worauf das Publikum mit toller Stimmung reagiert. Die Songs bewegen sich irgendwo zwischen Artrock, Post Rock und Psychedelic, wirken aber live weniger düster als auf Platte. Vor allem die üppige Besetzung, bestehend aus drei Gitarren, zwei Tasteninstrumenten, Bass, Schlagzeug und Gesang macht Laune. Angeführt von Alleskönner Justin Greaves bietet die Band einen hochinteressanten Auftritt, dem ein besser besuchter Club jedoch noch das Sahnehäubchen aufgesetzt hätte.

 

 



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