Konzert:

Converge, Touché Amoré, A Storm Of Light, The Secret - Hamburg, Fabrik

Konzert vom 04.12.2012

Jacob Bannen und siene Mitstreiter in CONVERGE werden auch nach beinahe einem Vierteljahrhundert Bandgeschichte nicht ruhiger, wie „All We Love We Leave Behind“ beweist. Wie es sich gehört, wird der Release mit ausgiebigen Touren promotet, erst in den USA und jetzt in Europa. Mit TOUCHÉ AMORÉ hatte sich die Deathwish Inc.-Crew einen zugkräftigen Co-Headliner angelacht, so dass die Fabrik doch pickepacke voll sein sollte. War aber nix, als THE SECRET loslegten, waren relativ wenig Leute vor Ort.



Die Italiener störte das nicht, auch wenn sie dank ihres frühen Beginns vor sehr leerem Saal spielen mussten. Das Beste, was sie machen konnten, war die Konzentration auf ihre Songs, um den Leuten, die schon da waren, einen möglichst heftigen Empfang zu bieten. Das gelang den mittlerweile sehr routiniert wirkenden Jungs auf jeden Fall, die Songs ihren immer noch sehr hörenswerten „Solve Et Coagula“-Albums erwiesen sich auch dieses Mal wieder als live-tauglich und gleichzeitig extrem bösartig. Wer mit der Band bisher keine Berühungspunkte hatte, was für viele der wegen TOUCHÉ AMORÉ anwesenden Kids der Fall zu sein schien, wurde von so viel vertonter Finsternis erschlagen, der Rest genoss die gute THE SECRET-Performance.



A STORM OF LIGHT standen THE SECRET in Sachen Routine und Spielfreude in nichts nach, konnten mit der visuellen Unterlegung ihrer Songs dann aber extra punkten – Bandleader Josh ist nun mal vom NEUROSIS-Umfeld, da ist das quasi ein Muss. Die auf einer Leinwand gezeigten Collagen und Szenen passten dann auch sehr gut zur brachialen, dezent apokalyptischen Musik der Amis. Die hielten gekonnt die Balance zwischen entrückt vor sich hin spielend und schön die Rübe schütteln, so dass die knapp 35 Minuten nicht nur musikalisch interessant waren, sondern auch optisch einiges zu bieten hatten.



Bei TOUCHÉ AMORÉ drängelten sich dann die Kids nach vorne, die während der zwei Vorbands entweder noch gar nicht vor Ort waren oder ihre mühsam in Pose gebrachten coolen Caps und Mützen nicht verrutschen lassen wollten. Als dann „~“ und „Pathfinder“ als erste TOUCHÉ AMORÉ-Songs kamen, gaben die Fans aber alle Zurückhaltung und Coolness auf und gingen ab. Bei der Band war auch am 90. Tag ihrer aktuellen Tour keine Spur von Müdigkeit oder genervter Routine zu sehen, stattdessen schienen sie ehrlich erfreut über die motivierte Menge vor der Bühne zu sein. Über den Gesangsstil von Shouter Jeremy kann man sich dabei immer noch hervorragend streiten, Fakt ist dabei aber, dass seine Sprechstimme noch merkwürdiger klingt und er sich mittlerweile zu einem veritablen Sänger gemausert hat. Zwischen den Songs gab es von ihm viele ehrliche und nachdenkliche Statements, die deutlich machten, wie viel Leidenschaft und Herzblut die Musiker in TOUCHÉ AMORÉ gesteckt haben. Am Ende blieb die Erkenntnis, dass das ein verdammt guter Gig einer tourfreudigen, hart arbeitenden Band war. Chapeau!



Setlist (wie immer ohne Gewähr):

~

Pathfinder

Art Official

Cadence

And Now It's Happening In Mine

Uppers/Downers

History Reshits Itself

Method Act

Whale Belly

Home Away From Here

Face Ghost

Suckerfish

Adieux

Nine

Sesame

The Great Repetition

Gravity Metaphorically

Amends

Honest Sleep


Erste Erkenntnis des CONVERGE-Gigs: Jacob Bannon kann lächeln. Und wirkte an diesem Tag gut aufgelegt, ja machte sogar Scherze mit dem Publikum. Ergänzt um seine ehrlichen Ansagen, in denen er die Texte des neuen Albums „All We Love We Leave Behind“ erklärte (die sich hauptsächlich um seine psychischen Probleme zu drehen scheinen) war es ein relativ ungewönlicher CONVERGE-Gig. Immerhin wirkte in den Songs weiterhin wie der gewohnt Verrückte, hüpfte wie ein Derwisch über die Bühne und wirkte stellenweise einen Schritt neben dem Geschehen zu sein. Seine Kollegen müssen als gestandene Musiker niemanden mehr was vormachen und konnten sich so darauf konzentrieren, möglichst badass bei maximalem Sympathiefaktor zu wirken, was ihnen gelang. CONVERGE hauten Hit um Hit raus und brachten den Saal zum Toben, wobei sie an der ganzen Geschichte genau so viel Spaß zu haben schienen wie das Publikum. Wie ihre drei Tourpartner konnten auch CONVERGE überzeugen und hinterließen ein zufriedenes Publikum, das einen Headliner erlebt hatte, der noch keine Spur von Altersmüdigkeit zeigt.


Setlist (wie immer ohne Gewähr):

Concubine

Dark Horse

Heartless

Aimless Arrow

Trespasses

Bitter And Then Some

All We Love We Leave Behind

Sadness Comes Home

My Unsaid Everything

Glacial Pace

Cutter

Worms Will Feed/ Rats Will Feast

On My Shield

Damages

Axe To Fall

Empty On The Inside


Eagles Become Vultures

The Broken Vow

You Fail Me

-------------

First Light

Last Light

 



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