Konzert:

Bring Me The Horizon, Pierce The Veil, Sights & Sounds - Hamburg, Große Freiheit

Konzert vom 02.12.2013

Die Show von BRING ME THE HORIZON von 2008 im Hamburger Logo hat einen seltenen Platz in meinem Gedächtnis als die schlechteste Show, an die ich mich erinnern kann. Also spiele ich in meinem Gehirn die bekanntesten BMTH-Witze hin und her, einer geht: 'Fragt jemand eine Horde von Die-Hard BMTH-Fans: "Wie heißt eigentlich ein anderes BMTH-Mitglied außer Oli Sykes?" - Keine Antwort!'


Um den Die-Hard BMTH-Fans gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen: Die Band aus Sheffield hat ihre Scharte von 2008 mehr als ausgewetzt. Aber dazu gleich mehr, erst zu der Band, wegen der ich heute in die Große Freiheit 36 gekommen bin: SIGHTS & SOUNDS aus Kanada werden auch vom Rest des Publikums euphorisch empfangen. Andrew Neufeld und seine Mitmusiker steigen mit zwei Songs vom unfassbar guten Album "Monolith" in den Set ein, "Cards in Place" und "Poli's Song" dürfen mittendrin und am Ende die aktuelle EP "Silver Door" bewerben. SIGHTS & SOUNDS schreiben eigentlich introvertierte kleine Klangteppiche - aber Andrew Neufeld animiert das Publikum zum Mitklatschen von eher schnellen Rhythmen - und es funktioniert.



Setlist SIGHTS & SOUNDS

Storm & The Sun

Shudder, St. Kilda

Cards in Place

Sorrows

Neighbours

Poli's Song



Die Begrüßung für SIGHTS & SOUNDS war bereits so euphorisch wie Beatlemania aus einem etwas leiser gestellteren TV, bei PIERCE THE VEIL füllten dann noch mehr Zuschauer die Freiheit, und waren dementsprechend lauter. Die Band aus San Diego war wie eine grungige Version von Rednecks angezogen und hörte sich an wie Avenged Sevenfold auf gute Laune oder My Chemical Romance mit Comeback Kid verquirlt. Comeback Kid. Da sind wir wieder - also bei der Hauptband von SIGHTS & SOUNDS-Frontmann Andrew Neufeld. PIERCE THE VEIL-Sänger Vic Fuentes singt wie Kermit der Frosch, und das Publikum geht steil und formt den ersten Circle Pit.



Wenn PIERCE THE VEIL schon abgefeiert wurde, gab es bei BRING ME THE HORIZON kein Halten mehr. An Produktion ist aufgebaut, was nur in die Große Freiheit hinein geht. Im Hintergrund leuchten große Buchstaben von BMT und H, Keyboarder, Stehschlagzeuger und Background-Sänger Jordan Fish steht ebenso erhöht auf einem Podest wie der "echte" Schlagzeuger Matt Nichols. Die Saiten-Fraktion ist noch um einen Livegitarristen verstärkt. Und dann kommt Oli Sykes in abgeschnittenen Hosen und mit einem T-Shirt aus seiner eigenen Linie, an das er außerdem noch Spitze rangenäht hat (oder hat rannähen lassen). Das Publikum hat er mit sparsamen Gesten im Griff: Es reicht, dass Oli Sykes die Hände still und langsam auseinander breitet, und schon bildet sich der Korridor für die Wall of Death. Außerdem gab es mehrere Circle Pits und bei "Activist" forderte Oli Sykes dei Menge auf, sich hinzusetzen. Anschließend gab es das bekannte Spiel mit dem Aufspringen und Abgehen. Inzwischen können BMTH Balladen und stimmungsvolle Intros. Gerade am Anfang klappte das Call & Response-Spiel mit dem Publikum textsicher und sogar ohne Aufforderung. "Sleepwalking" wurde schon fröh in Sprechchören gefordert, das Publikum ließ sich aber mit einem "kommt nachher" besänftigen. Ausgerechnet bie diesem Überhit sang die Menge am leisesten mit - vielleicht auch, weil einige schon an der Garderobe anstanden, um ihre Jacken wiederzubekommen...



Setlist BRING ME THE HORIZON

Can You Feel My Heart

Shadow Moses

Diamonds Aren't Forever

The House of Wolves

Go To Hell, For Heaven's Sake

And The Snakes Start To Sing

Empire (Let Them Sing)

It Never Ends

Deathbeds

Chelsea Smiles

Antivist

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Blessed With A Curse

Sleepwalking

 



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