Konzert:

Black Breath, Glasses, Dangers, Goodtime Boys - Hamburg, Hafenklang

Konzert vom 19.07.2011

Im Hafenklang trafen sich an einem viel zu kalten Juliabend die GLASSES-Tour mit BLACK BREATH, um zusammen HC-Kids, Punks und Metalheads gleichermaßen zufrieden zu stellen und sich nicht unnötig Konkurrenz in Form von zwei Shows zu machen. Das funktionierte gut, war der charismatische Laden am Fischmarkt schon bei der ersten Band gut gefüllt und die Stimmung bestens.



GOODTIME BOYS aus Cardiff machten den Anfang un mussten sich mit einem sich zurückhaltenden Publikum herumplagen, das erst im Laufe de Sets ein wenig auftaute. Der Shouter (Typ tätowierter Wutzwerg) nahm’s sportlich und gab Gas für zwei, was dazu führte, dass die Bühne für ihn schnell zu klein war und er den vom Publikum ungenutzten Platz direkt vor der Bühne in Anspruch nahm. Musikalisch gab es eine gut funktionierende Mischung aus altem HC Marke BLACK FLAG und Punkrock, mit dem GOODTIME BOYS einen kurzweiligen, interessanten Set bestritten. Ein guter Auftakt, auch wenn die and mehr Bewegung beim Publikum verdient hätte.



Bei DANGERS, die aus dem sonnigen Kalifornien in die Alte Welt gekommen waren, sah die Sache schon ein wenig besser aus, vor der Bühne tummelten sich zumindest immer mal wieder ein paar Leute, die zum rotzigen HC/ Punk abgingen. DANGERS haben einen hochmotivierten Mann am Mikro, der zwischen den Songs intelligente Ansagen über das Leben, die Gesellschaft und seine Band machte, was ja selbst in der HC-Szene nicht mehr selbstverständlich ist – die meisten Bands scheinen sich mit Hinweisen auf ihr neues Album und den Merchstand zu begnügen. Bei DANGERS war es eben nicht so, was für die Hingabe und Einsatzfreude der Amis spricht, die außerdem mit einem knackigen Set und eingängigen, schnellen Songs überzeugen konnten, GOODTIME BOYS standen sie somit in nichts nach.



GLASSES waren dann die genau die solide Live-Band, die alle erwartet hatten –Shouterin Sam kam zwar etwas zu leise aus der PA, aber das tat der Wut und Aggression der GLASSES-Song keinen Abbruch. Die unermüdlich tourende und mit sympathischer DIY-Attitüde ausgestattete Band gab in den gut 30 Minuten einen gelungenen Querschnitt durch ihre Veröffentlichungen zum Besten, wobei die Songs der „Ills Of Life“-Scheibe die positivsten Resonanzen einfuhren. Vor der Bühne war gut was los, die Ansagen zwar nicht so zahlreich wie bei DANGERS, aber total ok und der Mob nach dem Set zufrieden. So soll das sein.



Endlich kam dann bei BLACK BREATH die ungeduldige Metal-Fraktion auf ihre Kosten, die sich bei den vorherigen drei Bands des Abends eher am Bier festgehalten als die Matten geschwungen hatten. Als die gut angeschickerten Nordamerikaner aber auf die Bühne kam und ihre ENTOMBED-/ DISMEMBER-Hommage begannen, gab es kein Halten mehr, Headbanger vor der Bühne wohin man auch schaute. Die aus GO IT ALONE und SHOOK ONES hervorgegangene Band hatte alle wichtigen Metal-Posen drauf und zockte ihre „Heavy Breathing“-Songs sauber runter, die sich Live zudem als echte Granaten entpuppten und niemand kaltließen, die Stimmung war nach dem ersten Songs schon bestens. Gute 45 Minuten gaben BLACK BREATH und die Fans Vollgas, danach waren alle bestens mit einer ordentlichen Dröhnung schwedischen Death Metals bedient worden. BLACK BREATH sind ganz klar eine vielversprechende Metalband, die immer wieder gekonnt HC-Verweise in ihren Sound einbaut (gerade beim Gesang) und somit schön open-minded rüberkommt. Alles richtig gemacht, richtig guter Gig!



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