Interview:

2014-04-01 [SOON]

Band anzeigen
[SOON] haben Ende letzten Jahres mit „Dead End Street“ eines des besten Dark Rock Alben der Saison abgeliefert. Mit etwas Abstand dazu stand Sänger Eric metal-inside.de jetzt mal Rede und Antwort.Interview Eure neue Scheibe „Dead End Street“ steht ja bereits seit Ende Oktober in den Läden und erntete, wenig überraschend, allenthalben Lob. Jetzt, mehrere Monate nach der Veröffentlichung mal ein kurzer Rückblick – alles richtig gemacht?



Eric: „Alles richtig gemacht wäre sicher etwas übertrieben, aber ich bin aktuell sehr zufrieden mit „Dead End Street“. Gerade die letzte Phase der Albumproduktion war sehr stressig, da die Scheibe unbedingt vor unserem Konzert zum 10jährigen Bandjubiläum von [SOON] und der anschließenden Headliner-Tournee im November 2013 in den Läden stehen sollte. Am Ende solch eines Produktionsprozesses fehlt einem ja dann doch etwas die Distanz zu einem neuen Album. Aber auch mit mehreren Monaten Abstand kann ich voll und ganz hinter „Dead End Street“ stehen und bis auf sehr wenige Ausnahmen sind die Presseresonanzen extrem positiv (z.B. hat der METAL HAMMER 6 von 7 Punkten für das Album vergeben).“



Ihr scheint ja auch besonders viel Wert auf „Atmosphäre“ bei euren Songs zu legen. Wie geht ihr da beim Songwriting denn ran?



Eric: „Es gibt dafür kein spezielles „Rezept“ beim Songwriting! Wir versuchen einfach Songs zu schreiben, die uns selbst emotional berühren und begeistern. Das gelingt nach meinem Empfinden am besten, wenn wir Melodie und Härte in unserer Musik verbinden, dabei entsteht dann diese besondere Atmosphäre, die die Songs von [SOON] ein Stück weit einzigartig macht. In vielen Rezensionen zu „Dead End Street“ wurde die Eigenständigkeit im Songwri-ting betont, was uns sehr stolz macht!“



Mir hat es ja „Still Searching“ besonders angetan. Was sind denn die Bandfaves? Gibt es da Konsens?



Eric: „Freut mich sehr, dass Dir der Song „Still Searching“ so gut gefällt. Wenn es uns ge-lingt, andere Menschen mit der Musik von [SOON] zu berühren, ist das das Tollste, was wir erreichen können! Bei mir wechselt das etwas mit den Lieblingssongs, aber neben „Still Sear-ching“ gehören für mich auch „In My Memory“ und „Pressure“ zu den Überfliegern auf dem Album. Ich denke, zumindest auf „In My Memory“ und „Still Searching“ können wir uns alle in der Band einigen. Falls eure Leser einen eigenen Lieblingssong auf „Dead End Street“ suchen wollen, können sie gern unter folgendem Link www.soonmusic.net ein Ohr riskieren. Und wer überhaupt noch nie Musik von [SOON] gehört hat, sollte das bitte an dieser Stelle nachholen!“



Mal ein Blick zurück. Ihr werdet ja schon lange als Geheimtipp gehandelt, denen man immer wieder der Durchbruch wünscht, bzw. vorhersagt. Hat sich die Situation seit dem letz-ten Album „Lonely Way“ für euch in dieser Hinsicht verändert?



Eric: „Es geht schon Schritt für Schritt vorwärts bei [SOON], auch wenn die Entwicklungen nicht in rasantem Tempo stattfinden. Wir sind mit jedem Album ein Stück bekannter geworden und die Zahl der Fans ist gewachsen. Schon jetzt ist „Dead End Street“ das kommerziell er-folgreichste unserer vier Alben! Ende 2013 haben wir unsere erste eigene Headliner-Tournee durch sieben deutsche Städte gespielt. Die Städte waren Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, Itzehoe (nahe Wacken) und Oberhausen. Das hat gut funktioniert und wird sicher in absehbarer Zeit wiederholt werden. Insofern hat sich die Situation seit „Lonely Way“ (unserem dritten Album nach dem Debüt „end isolation“ und dem zweiten Werk „Without A Trace“) schon deutlich verbessert. Insgesamt braucht man in den heutigen Zeiten aber extrem viel Enthusiasmus und einen langen Atem, wenn man mit eigener Musik etwas erreichen will. Ich muss zugeben, dass ich mir das einfacher vorgestellt hatte, gerade weil wir seit dem ersten Album eigentlich immer wieder sehr gute Resonanzen von der Presse und den Konzert-besuchern erhalten.“



Musik, besonders [SOON] ist sicherlich sehr wichtig für euch! Aber eine alleinige Kon-zentration auf die Band wird wohl kaum zum Leben reichen. Was macht ihr so Abseits der Band? Habt ihr da auch Nebenprojekte laufen?




Eric: „Unser Drummer Nico und unser zweiter Gitarrist Michi sind bzw. waren auch in wei-teren Bands aktiv. Nico hat mehrere Jahre zusätzlich in einer Hamburger Hardrockband ge-trommelt. Michi komponiert und spielt Gitarre in einer Deutschrockband. Unser Gitarrist Lenny und ich sind dagegen nicht in weiteren Bands oder Nebenprojekten als Musiker aktiv, sondern konzentrieren uns voll auf [SOON].



[SOON] gibt es meines Wissens nach jetzt 10 Jahre. Was sind eure Pläne für die nächs-ten, sagen wir der Einfachheit halber 10 Jahre?



Eric: „Nach den Erfahrungen, die wir bis jetzt gemacht haben, glaube ich, dass die Redewen-dung „Der Weg ist das Ziel“ hier sehr gut passt. Es ist schwierig, im aktuellen Musikbusiness irgendwas Bestimmtes zu erwarten. Ich hab neulich in einem anderen Interview mit einem sehr bekannten Künstler einen Satz gelesen, der mich ziemlich beeindruckt hat. Sinngemäß stand dort, dass sich alles derartig schnell verändert, dass man eigentlich immer, wenn man glaubt, man hätte was aus Erfahrungen gelernt in der Musikbranche, alles schon wieder komplett anders ist. Insofern wünsche ich mir für das nächste „Band-Jahrzehnt“ einfach wieder mindestens vier Alben und über 300 [SOON]-Konzerte. Sollte das beides klappen, werden das spannende zehn Jahre werden, denn langweilig war es, nie so viel kann ich verraten…“




Band-Logo Band-Pic