Interview:

2009-09-09 Phoenix Effect

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PHOENIX EFFECT sind das neue Projekt von Janne Kärkkäinen, seines Zeichens ehemaliger Gitarrist bei SUNRISE AVENUE. Obwohl das Album "Cyanide Skies" zur Zeit in Deutschland noch nicht veröffentlicht ist, gibt die Band am 16.09.2009 ihren Live-Einstand in Berlin und angesichts dessen stellt sich uns Janne per E-Mail vorab für einige Fragen zur Verfügung.InterviewWie kamst du zu der Entscheidung, es nach der Trennung von SUNRISE AVENUE noch mal im Musik-Business zu versuchen?


Also anfangs war ich gar nicht sicher, ob ich es nochmal versuchen will, da das Gründen einer Band von Null auf nicht ganz so einfach ist. Aber dann habe ich ein FOO FIGHTERS-Konzert gesehen, das im finnischen Fernsehen übertragen wurde, und hatte auf einmal das Gefühl, dass ich es noch einmal würde versuchen müssen. In Motorsport- Begriffen ausgedrückt könnte man sagen, dass ich meine Karriere nicht wegen eines Motorschadens beenden wollte ;-)


Bezieht sich der Name PHOENIX EFFECT auf deine Wiederauferstehung aus der Asche nach dem Verlassen von SUNRISE AVENUE? Oder hat er eine andere Bedeutung?


Daher stammt die Idee, ja. Aber der Name repräsentiert auch zusätzlich generell die Kraft, die einen wieder aufstehen lässt, nachdem man zu Boden gegangen ist. Es ist tröstlich zu wissen, dass es eine solche Kraft gibt.


Wie lief denn die Zusammenarbeit mit POETS OF THE FALL?


Die lief bemerkenswert gut. Die Jungs sind großartige Kerle und wir gehen Dinge gerne auf die selbe Art an. Also hat sich der ganze Prozess eigentlich gar nicht richtig nach Arbeit angefühlt.Für mich war es mehr oder weniger so, als würde ich wieder "Fahrrad fahren lernen" und die Jungs waren da, um mir einen Schubs zu geben, wenn ich einen brauchte.


Wie ist deine Verbindung zu Texten, die du nicht selbst schreibst?


Die Texte zu "Cyanide Skies" wurden geschrieben, indem Marko mich gewissermaßen zu jedem Song interviewte. Wie ich den Song sehe und was mir durch den Kopf geht, wenn ich ihn spiele. Dann schrieb er die Texte, um diese Gedanken wiederzuspiegeln. Von daher sind die Texte schon auch für mich persönlich, obwohl Marko derjenige ist, der sie eigentlich geschrieben hat.


PHOENIX EFFECT begann als Solo-Projekt und sammelte dann sozusagen unterwegs Mitstreiter auf. Siehst du dich noch als Solokünstler oder habt ihr mittlerweile Bandstatus?


Die Band ist jetzt wirklich eine richtige Band und das finde ich klasse. Ich wollte eigentlich nie ein Solo-Künstler sein, von daher bin ich wirklich gesegnet, diese Jungs an meiner Seite zu haben. Ich denke, PHOENIX EFFECT werden noch größer werden, wenn man gehört hat, was wir zusammen für die Zukunft aufgebaut haben. Die Jungs haben viel zu jedem Teil der Musik und der Performance beizutragen und in diesem Fall ist 1+1+1+1 mindestens sechs ;)


Euer Debut-Album war in Finnland ziemlich erfolgreich. Hast du irgendeine Form von Erwartungsdruck verspürt vor der Veröffentlichung?


Keinen Druck, nein. Ich habe das Gefühl, dass es keinen Druck gab, da meine neue Rolle in PHOENIX EFFECT so anders ist als die, die ich im vorherigen Leben hatte, und die Leute nicht wirklich wussten, was sie zu erwarten hatten. Um ehrlich zu sein, wusste ich auch nicht, was ich erwarten sollte, als wir mit dem Aufnehmen angefangen haben. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht wer der Sänger auf dem Album wird. Heh... Aber ich bin wirklich stolz auf das, was dabei herausgekommen ist und finde es ist der perfekte Start für etwas, das von Dauer sein könnte.


Der Sound von "Cyanide Skies" ist komplett anders als der, den man für gewöhnlich mit SUNRISE AVENUE assoziiert. War das Absicht, um mit dieser Episode abzuschließen, oder hat sich das beim Songwriting einfach so ergeben? Hattest du Sorgen, dass vielleicht der eine oder andere ehemalige Fan aus SUNRISE AVENUE-Tagen damit etwas unzufrieden sein könnte?


Ich stehe beiden Bands etwas zu nahe um wirklich sagen zu können, wie stark sie sich unterscheiden, aber der Sound von PHOENIX EFFECT ist mehr oder weniger wie ich den Sound mag. Und wenn es ums Songwriting geht kann man meiner Meinung nach an nicht wirklich an irgendetwas denken, während man einen Song schreibt. Der Song passiert einfach und dann siehst du, was dabei herausgekommen ist. Aber um auf den Vergleich der beiden Bands zurückzukommen: ich glaube nicht, dass der Unterschied absichtlich ist und was gut oder schlecht ist, ist immer eine Frage der persönlichen Ansicht. Es mag sein, dass vielleicht manche SA-Fans damit nicht anfangen können, aber das heißt nicht, dass eine Band besser ist als die andere. Ich mache nur die Musik, von der ich finde, dass sie gut klingt. Es gibt genug Raum in der Welt für unterschiedliche Musik.


Wirst du weiter mit den Jungs von POETS OF THE FALL zusammenarbeiten, oder dich vielleicht auch mal mit anderen Kollegen zusammentun? Wie sähe es mit einer gemeinsamen Tour aus?


Wir werden auf jeden Fall weiter mit POTF zusammenarbeiten. Wir teilen wirklich viele Ansichten über das Business und alles, was wir zusammen gemacht haben, ist großartig geworden. Es besteht also kein Grund irgendetwas zu ändern... :) Was eine Tour angeht, das ist schwer zu sagen- ob unsere Planungen kollidieren, man weiß nie ;)


Wo wir gerade von einer Tour sprechen: gibt es irgendwelche Pläne, im Ausland auf Tour zu gehen, zum Beispiel in Teilen Europas, obwohl das Album noch nicht veröffentlicht ist?


Wir haben im Juni in Moskau gespielt und jetzt spielen wir einen Gig in Berlin im Rahmen von "Helsinki in Berlin"- am 16. September im Frannz. Das ist so etwas wie unsere Eröffnung unserer Absicht durch Europa zu ziehen, also werden wir sehen ob wir es hinbekommen, in näherer Zukunft noch ein paar Shows an Land zu ziehen. Wir sind sehr erpicht darauf, zu touren, also denke ich es ist nur eine Frage der Zeit.


Okay, kommen wir nun zum krönenden Abschluss. Dies ist die Premiere bei einem E-Mail-Interview, mal schauen, ob´s klappt. Könntest du uns einen Comic-Sketch zeichnen? Das ist immer ein recht schönes Gimmick zu einem Interview... Du müsstest ihn dann halt entsprechend einscannen und mitschicken.


Ich habe dafür nicht das nötige Equipment (und Talent), also habe ich diese Aufgabe "ausgelagert" zu Lauri, unserem Bassisten. Lauri ist ein wahrer Künstler... ;)


Vielen Dank für das Interview und viel Glück beim Auftritt in Berlin!



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