Interview:

2015-03-22 DOWNFALL OF GAIA im Logo (Hamburg)

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Wieder zurück in Europa doch keine Pause in Sicht: DOWNFALL OF GAIA konnten mit ihrem letzten Album sicher auch in den Staaten überzeugen.In ihrer Heimat haben sich Dominik, Anton und Peter die Zeit genommen um kurz zu rekapitulieren vor ihrem Konzert in Hamburg.Interview

Ihr habt grade eure dritte US Tour hinter euch. Für eine deutsche Band schon ziemlich erfolgsversprechend. Wie ist das zustande gekommen?

Dominik: Bei der ersten US Tour hatten wir einfach Lust darauf und durch den Kontakt mit der Band VESTIGES hat sich das ergeben. Mit denen haben wir auch 2012 die Tour gespielt. Das war dann noch komplett DIY-mäßig, wir haben halt eine Band gesucht mit welcher wir dort touren können. VESTIGES haben dann unsere ganze erste US Tour gebucht als wir mit ihnen unterwegs waren. Die zweite und dritte US Tour waren jeweils möglich durch unsere letzten zwei Alben welche Metal Blade rausbrachte. Alles lief dann ein wenig professioneller ab, mit Booking Agenturen und dergleichen.

Ihr seid nun seit 2012 bei Metal Blade unter Vertrag. Würdet ihr also sagen es hat sich grundlegend etwas verändert für euch als Band, jetzt wo ihr bei einem größeren Label dabei seid?

Dominik: So direkt am Anfang nicht, aber in Laufe der Zeit hat es schon einige Türen geöffnet. Zum Beispiel wenn es um Booking Agenturen geht oder dass wir jetzt größere Festivals bespielen können. Die Aufmerksamkeit die man bekommt durch die Presse ist auch um einiges gewachsen. Auf jeden Fall ist uns das nach einiger Zeit bewusster geworden.

Euer neuer Drummer, Michael Kadnar, kommt aus New York. Wie ist es zu einer Zusammenarbeit mit ihm gekommen?

Anton: Da kommen wir wieder zurück zu unserer US-Tour, nämlich der zweiten. Dort haben wir mit seiner Band zusammen gespielt, BLACK TABLE. Kurz danach ist unser damaliger Schlagzeuger aus privaten Gründen ausgestiegen. Wir haben lange gesucht, bis Mike sich irgendwann gemeldet hat und meinte er macht das. Wir haben das erst als Scherz gehalten-

Dominik: ...das war ja auch erst ein Scherz-

Anton: -aber dann hat er es doch wirklich ernst gemeint. Wir ebenfalls und so haben wir es dann tatsächlich versucht. Bis jetzt-toi toi toi-, klappt alles ganz gut. Auch über die Distanz.

''Suffocating In The Swarm of Cranes“ und “Aeon Unveils The Thrones of Decay“ sind ja beides Konzeptalben. Mögt ihr vielleicht kurz erklären was sie behandeln und wie ihr auf diese Themen gekommen seid?

Dominik: Also das aktuellste Album,“Aeon Unveils The Thrones Of Decay“ ist ein Konzeptalbum über die Zeit und alles was sie mit sich bringt. Die Texte schreibe ich halt und zu der Zeit hat mich das Thema sehr beschäftigt. Ich habe Dinge reflektiert, wie sich alles im Laufe der Jahre verändert hat. So hat sich das dann ergeben, da die nächste Platte auch wieder ein Konzeptalbum werden sollte. Ich habe es den anderen vorgeschlagen die es abnickten. Bei der ersten Platte “Suffocating In The Swarm Of Cranes“...äh, worum gings nochmal (lacht). Achja, genau. Da ging es um eine Person welche einfach nicht mehr kann unter dem Druck von Außen. Quasi zusammenbricht. Die Realität nicht mehr gestemmt kriegt. Es wird halt eine Geschichte erzählt, vom ersten Song bis zum Schluss. Aber wie ich da drauf gekommen bin, das weiß ich allerdings wirklich nicht mehr. Ich nehme an ich war selber zu dem Zeitpunkt gestresst oder von irgendwas genervt. Aber auch da sollte es halt ein Konzeptalbum werden und da hat die Thematik gut dazu gepasst.

Zwischen all den ganzen Touren, vor allem in den USA was mit viel Zeit und Aufwand verbunden ist: habt ihr da überhaupt Zeit für ein geregeltes Privatleben oder andere musikalische Projekte?

Anton: Wir haben alle aus der Band nebenbei tatsächlich Full-Time Jobs um alles überhaupt gestemmt zu bekommen. Zeit für andere Bands oder Projekte gibt es da nicht wirklich. Da gibt es nur DOWNFALL OF GAIA. Und über den Touren hinaus verbringen wir die Zeit mit stinknormaler, alltäglicher Arbeit.

Wie schon erwähnt, behandelt euer letztes Album das Thema Zeit und dazu die Vergänglichkeit des Lebens, nehme ich mal an. Wenn ihr euer Leben so betrachtet, gibt es etwas was ihr unbedingt noch machen müsst bevor es vorbei ist?

Dominik: Also, ich bin ganz zufrieden.

Anton: Ich denke was die Musik angeht sind wir in der Tat alle mehr als zufrieden und können diesbezüglich echt nicht meckern. Wir haben wahres Glück gehabt bei so einem Label zu landen. Dazu macht alles noch Spaß wie am ersten Tag. Deshalb, was das musikalische betrifft, da können wir uns echt nicht beschweren und ich glaube, wir würden alles wieder genauso machen. Es war eine schöne Entwicklung. Mit Höhen und Tiefen, aber sowas gehört im Leben ja einfach dazu. Unseren größten Wunsch haben wir uns letztes Jahr erfüllt: dort haben wir nämlich mit NEUROSIS spielen dürfen. Das war für einige von uns die Band welche, nun ja, ich will nicht sagen, welche man vergöttert hat. Aber sie hat uns schon sehr geprägt.

Vielleicht mögt ihr einen kleinen Ausblick geben was so in der Zukunft ansteht?

Peter: Also, im Moment haben wir weitere Touren geplant. Im August zum Beispiel spielen wir auf einem Festival in Rumänien, das Rockstadt Extreme Fest. Außenrum machen wir eine kleine Europa Tour. Davor sind wir im Juni auf dem TNT-Open Air in Würzburg. Und Ende des Jahres haben wir eine Australien und Japan Tour geplant. Weitere Alben sind soweit nicht in Sicht, wir konzentrieren uns erstmal auf's Touren und sehen dann weiter. Wir haben jetzt halt keine Zeit um neues Material zu schreiben für ein weiteres Album.