Festival:

Hell Over Hammaburg: Unter dem Radar der Grossen

Festival vom 11.02.2016

Schon zum vierten Mal steigt am 4. und 5. März in der Hamburger Markthalle das "Hell Over Hammaburg". Das Festival genießt einen mehr als guten Ruf, bringt verschiedenste Metal-Genres und deren Fans zusammen. Erstmals jetzt an zwei Tagen in der kultigen Halle am Hamburger Hauptbahnof. METAL INSIDE sprach mit Veranstalter Wolf über das Festival, die Halle, die Bands und auch ein bisschen Politik. Der Vorverkauf läuft übrigens hier: 

Van Records Onlineshop: http://www.van-records.de/product_info.php?products_id=2521

Cudgel: http://www.cudgel.de/Tickets/Ticket-HELL-OVER-HAMMABURG-FESTIVAL-2016.html?listtype=search&searchparam=Hell%20Over%20Hammaburg

Iron Bonehead:http://ironbonehead.de/shop/

Eventim: http://www.eventim.de/Tickets.html?affiliate=EVE&doc=artistPages%2Ftickets&fun=artist&action=tickets&erid=1402901&includeOnlybookable=true&x10=1&x11=Hell%20Over%20Hammaburg

& Remedy Records Store Hamburg

 

Was gibt’s Neues beim HOH bei der vierten Auflage?

Die wohl auffälligste Neuerung ist die Verlegungen „des Freitags“ in die Martkhalle. Wie kommt das bei den Leuten an? Die überwältigende Mehrheit des Publikums findet den Schritt, das Festival auf zwei Tage auszudehnen, sehr gut und schlichtweg logisch. Wir wurden ja in der Vergangenheit oft gebeten, das HOH zu vergrößern, und haben uns mit der Entscheidung insgesamt drei Jahre Zeit gelassen. Zwei wichtige Gründe sprechen für unsere Entscheidung: Bislang gab es eine Warm-Up-Nacht in einem wesentlich kleineren Club in Hamburg. Die Ticketnachfrage war stets deutlich höher als die Clubkapazität. Um allen Fan-Nachfragen gerecht werden zu können, haben wir also auch den Freitag in die Markthalle gepackt. Der zweite Grund: Der Großteil unserer Gäste kommt nicht aus der norddeutschen Region, sondern muss zum Teil weite Reisen auf sich nehmen – Irland, Schweden, Italien, ja sogar Sachsen. Sprich: Sie verbringen sowieso ein komplettes Wochenende in Hamburg. Also lohnt sich für die Weitreisenden ein 2-Tages-Festival mehr.

Wie läuft der VVK und wie erklärst du dir den Erfolg? Am Preis gibt es aus meiner Sicht nix zu meckern, 2013 kostete die Veranstaltung auch 36 Euro an der AK, jetzt sind 56 wohl nicht zu viel...

Stand jetzt läuft der Vorverkauf in etwa auf dem Niveau des Vorjahres, wir steuern also erneut in Richtung „Ausverkauft”. Ich denke, es hat sich herumgesprochen, dass unser Festival für eine spannende Mischung aus Bands verschiedener Stile steht. Und vor allem hat sich herumgesprochen, dass man die Bands, die wir einladen, nicht an jeder Steckdose sehen kann. Das Hell Over Hammaburg gehört mittlerweile zu den akzeptierten Alternativen zum üblichen Tournee-Zirkus. Und ja, wir denken auch, dass ein Eintrittspreis von 56 Euro für zwei Tage mit insgesamt 18 Bands nachvollziehbar ist.

Auf welche Bands bist Du 2016 besonders stolz und warum? Was muss eine Band machen/sein/tun/ausdrücken/oder so, um bei euch spielen „zu dürfen“. Und wie werden die Bands ausgewählt. Und wie findest du Bandabsagen wie  in diesem Jahr?

Wir freuen uns vor allem über ein ziemlich ausgewogenes Gesamtpaket, und natürlich darüber, dass neben etlichen Newcomern die alten Recken DEMON nach langer Zeit mal wieder den Weg nach Deutschland finden. Gespannt sind wir auch auf den ersten Deutschland-Auftritt von Chris Black’s DAWNBRINGER, auf die überragenden Schwedenmetaller TRIAL sowie auf die Schwarzmetall-Perlen MGLA und WEDERGANGER. Mit Bandabsagen haben wir leider in jedem Jahr zu kämpfen. Die Auflösung von Griftegard finden wir extrem traurig und einen großen Verlust. Aber mit RAM und HEMELBESTORMER konnten wir Bands hinzubuchen, die ohnehin schon auf unserer Wunschliste standen. Was Buchungen betrifft, läuft es nahezu immer so ab, dass wir an jene Bands herantreten, die auf unserer Wunschliste stehen. Bandbewerbungen haben wir bislang kaum berücksichtigen können, weil unsere Wunschliste ohnehin schon sehr umfangreich ist. Wenn ich mir unsere Liste für 2017 so anschaue, dann muss ich bereits jetzt aus 30 Namen sieben…

Apropos Bands: Es gibt einige Vorwürfe der Scheinheiligkeit, den Archgoat (durch die Zusammenarbeit mit Satanic Warmaster), aber auch MGLA sind wohl nicht ganz „astrein“ in Bezug auf Verbindungen/Kooperation mit rechten Bands etc. Was entgegnest Du diesen Kritikern?

 Wir stehen in Bezug auf kritische Positionen mit den beteiligten Musikern im Dialog. Dies hat uns zu der Schlussfolgerung gebracht, besagte Bands zu buchen bzw. erfolgte Buchungen nicht zu stornieren. Ganz kurz nur dazu: Je mehr Bands, die selbst völlig unpolitisch sind, man den rechten Trotteln und Internettrollen wegnimmt bzw. je weniger Bands die Rechtsaußen-Szene für sich vereinnahmen kann, desto besser.

Die Location mit ihren zwei Bühnen ist ja wie gemalt für dein Festival. Wie läuft’s mit der Markthalle und wie funktioniert so eine Zusammenarbeit? Und hattest Du keine Schwierigkeiten mit anderen Veranstaltern, die um ihre Claims fürchten? Aus der Open-Air-Szene hört man das ja öfter.

Die Zusammenarbeit mit dem Team der Markthalle läuft reibungslos, freundschaftlich und konstruktiv. Und aus diesem Grund wird das Hell Over Hammaburg weiterhin dort stattfinden, obwohl es in Hamburg andere Venues mit größeren Kapazitäten gibt. Was andere (Groß)-Veranstalter anbelangt: Wir kommen mit denen so gut wie nie ins Gehege, da sie „unsere“ Bands überwiegend entweder nicht kennen oder aber für kommerziell nicht attraktiv finden, und wir „ihre“ Bands erst gar nicht wollen. Das HOH läuft trotz unseres überschaubaren Erfolgs völlig unter dem Radar der Großen bzw. Etablierten. Erst in diesem Jahr wurden wir zum Beispiel in der Hamburger Morgenpost erstmals mit einem Einzeiler erwähnt, und das auch noch mit falsch geschriebenem Festivalnamen (lacht).

Was brauchst Du denn an Zuschauern, Einnahmen und wie läuft das überhaupt? Denn es ist doch sicherlich nicht ganz günstig, die Kapellen aus aller Herren Ländern hier einreiten/ einfliegen/ einmarschieren zu lassen, oder?

Wir haben das gesamte Festival so ausgerichtet, dass wir uns weder hoffnungslos verschulden noch reich werden können. Alles ist solide und überschaubar durchgeplant, und wenn am Ende die Finanzierung unserer 2017er Auflage, also dem fünften HOH, gesichert ist, dann sind wir alle glücklich und zufrieden.

Wünsche für die 2016er-Auflage?

Dass jeder Fan, der sich für seine sauer verdiente Kohle ein Ticket gekauft hat, nach zwei Festivaltagen müde, aber rundum zufrieden nach Hause geht, sich eine beim HOH gekaufte Platte auflegt und beschließt, 2017 wiederzukommen.

Und so läuft es:

 Freitag, 4. März:
Große Halle

17.00 - 17.45: ARGUS (USA)

18.15 - 19.00: KÖRGULL THE EXTERMINATOR (E)

19.30 - 20.30: ARCHGOAT (FIN)

21.00 - 22.00: DAWNBRINGER (USA)

22.30 - 23.45: SULPHUR AEON (GER)

Foyer: 23:30 - 2.30: Metal Disco

Sonnabend, 5. März
Große Halle

15:30 - 16:10: HEAT (GER)

16:40 - 17:20: TRIAL (SWE)

17:50 - 18:30: WEDERGANGER (NL)

19:00 - 19:45: RAM (SWE)

20:15 - 21:05: SKEPTICISM (FIN)

21.35 - 22.30: MGLA (PL)

23:00 - 00.10: DEMON (UK)

Marx / small venue:

16:00 - 16:45: LETHAL STEEL (SWE)

17:15 - 18:00: MOUNTAIN WITCH (GER)

18:30 - 19:15: BESTIAL RAIDS (PL)

19:45 - 20:45: (D O L C H)  (GER)

21:15 - 22.15: BLACK CAPRICORN (IT)
22:45 - 23:45: HEMELBESTORMER (B)



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