Band:

Good Charlotte

BiografieMan braucht nur einmal in die Songs ihres neuen Albums "The Young And The Hopeless" hinein zu hören, und die Message ist vollkommen klar: Good Charlotte haben sich rasant entwickelt. Die Melodien dieser vierzehn brandneuen Songs - die allesamt aus der Feder der beiden GC- Gründungsmitglieder, den zum Verwechseln ähnlichen Zwillingsbrüdern Benji und Joel, stammen - haben eine deutlich größere Bandbreite als vorher. Die Lieder besitzen eine viel größere Schärfe und Aggressivität, die Musik und der Gesang sind stärker und selbstbewusster als je zuvor. Was auch immer der Stil oder das Thema eines der Songs ist, jedes einzelne Lied zeigt eine ganz neue und eigene Reife, eine ausgedehnte Kreativität und eine hart erarbeitete Weisheit.



Über das Album


Das Album "The Young and The Hopeless" wurde zwischen Februar und Mai 2002 aufgenommen. Good Charlotte arbeitete diesmal mit Eric Valentine zusammen, der das Album in seinem eigenen Barefoot Studio in Hollywood (Kalifornien) produzierte, abmischte und aufnahm. Valentines bisherigen weithin anerkannten Projekte sind die Zusammenarbeiten mit Third Eye Blind, Smashmouth, the Dwarves und den Queens Of The Stone Age. "Erics hauptsächlicher Job bestand darin, das Beste aus uns herauszuholen, was wir überhaupt auf diesem Album spielen konnten-, erklärt Benji. "Die meisten Songs haben wir in einem Stück aufgenommen, ohne hinterher daran herum zu basteln. Das war verdammt anstrengend, aber ich bin sehr glücklich, daß wir es so gemacht haben. Ihr könnt es allen weitersagen: Dieses Album ist wirklich absolut authentisch!



Die Brüder hatten überhaupt keine Schwierigkeiten, neues Songmaterial zu kreieren. Insbesondere ihre intensive Tour-Arbeit wirkte wie ein kreativer Stimulus auf die Beiden. "Während einer Tournee kann ich einfach viel besser schreiben-, sagt Benji, "an Orten, an denen ich niemanden kenne, wo ich einfach am Ende der Welt bin." "Joel hat einfach dieses Flair, diesen überspringenden Funken - und deshalb ist er auch unser Lead-Sänger. Er hat die Gabe, aus einem gerade mal guten Song einen phantastischen Song machen zu können. Manchmal hat er auch Ideen und weiß damit nichts anzufangen. Aber ich kann diesen Ideen dann meist die nötigen Strukturen und Arrangements verleihen, so daß wir sehr gut zusammen arbeiten, obwohl wir wirklich sehr unterschiedliche Menschen sind."



Über die Songs



"Lifestyles Of The Rich And Famous"

Die erste Single auf "The Young And The Hopeless" ist gleichermaßen ein beißender Kommentar über das Selbstmitleid bekannter Stars und über gekaufte Gerechtigkeit. Es ist eine furchtlose Kritik an der amerikanischen Kultur aus dem Blickwinkel der Straße.



"Hold On"

Während ihrer vielen Tour-Monate gewannen Good Charlotte Hunderte von neuen Fans im ganzen Land hinzu. Benji and Joel trafen eine Menge Leute, die ihre eigene Erfahrung von Armut und Missbrauch teilten, die darüber nachdachten, einfach wegzulaufen oder sich sogar umzubringen. Die Zwillinge schrieben diesen Song quasi als Anklage, und heute bezeichnet Benji dieses Stück als einen seiner Lieblingssongs auf "The Young and The Hopeless". Der unvergessliche Refrain enthält die folgenden Zeilen: "Hold on, if you feel like letting go/Hold on, it gets better than you know."



"Boys and Girls"

Eine bissige und schlagfertige Kritik an zwischenmenschlichen Beziehungen, die mit gedankenlosem Materialismus behaftet sind: "Girls don´t like boys, girls like cars and money/Boys will laugh at girls when they´re not funny." "Es erklärt sich im Grunde von alleine,- sagt Benji. "Ich hoffe, daß dieser Song einige Leute stocksauer machen wird."



"The Anthem"

Ein Song für die sogenannten "Verlierer- in jeder Junior High und High School Amerikas; diejenigen, die man meidet und über die man sich lustig macht, wegen ihres Erscheinungsbildes, ihrer fremden Herkunft oder ihrer Armut. Benji und Joel kannten einige solcher Kinder und waren sogar mit ihnen befreundet. Nun geben sie diesen Menschen etwas - Benji nennt es ?einen Song, der ihnen hilft, durch den Tag zu kommen?. Es ist ein Song, der ihnen helfen kann zu sagen ?hey, mach Du nur weiter so - mich ärgert es nicht, weil ich nicht so sein will wie du."



"Bloody Valentine"

Inspiriert von Edgar Allan Poes klassischer Geschichte ?Das Verräterische Herz?. Diese bedrückende, tragische Geschichte einer kranken Liebe ist ein hervorragendes Beispiel für den deutlich reiferen Schreibstil und den erweiterten kreativen Horizont der Zwillinge.



"Emotionless"

Als die Zwillinge sechzehn Jahre alt waren, verließ der Vater die Familie am Weihnachtsabend und ließ die Mutter mit vier Kindern allein zurück. Der Auszug des Vaters brachte die Familie finanziell derartig ins Trudeln, daß sie schließlich zwangsweise ihr Haus verlassen musste.



"Ich spüre sehr deutlich, daß mein Vater mein Leben in meiner Jugend lange genug negativ beeinflußt hat, und ich werde ihm kein Möglichkeit geben, dies noch einmal zu tun,- sagt Benji. "Ich trage nicht diese Last des Hasses und des Böse-Seins mit mir herum. ?Emotionless? ist von daher eher ein Song des Vergebens. Ich vergebe ihm um meinetwillen: Ich lasse diese Gefühle ihm gegenüber einfach keinen Einfluß nehmen darauf, wie ich mit anderen Menschen umgehe oder wie ich mein Leben lebe.



Die bisherige Geschichte


Die Zwillingsbrüder Benji und Joel (geboren am 11.03.1979) wuchsen als Kinder einer Familie der unteren Mittelklasse in der Stadt Waldorf, Maryland, auf - "in den Vororten am Ende der Welt," sagt Benji.

"Unsere Familiensituation war definitiv nicht in Ordnung,- gibt er zu, -aber glücklicherweise waren Joel und ich immer füreinander da. Als unsere Familie zu zerbrechen begann, sind wir einfach tiefer in die Musik eingestiegen.- Josh, der ältere Bruder der Zwillinge, brachte sie auf die - für die Beiden später sehr einflussreichen - Alben von Rancid, Minor Threat, The Cure, The Smiths und vielen anderen.



Benji begann sich im Alter von sechzehn Jahren selbst das Gitarrenspielen beizubringen; Joel richtete sich eher in Richtung Lead-Sänger aus. "Wir begannen einfach so, uns Songs auszudenken,- erinnert sich Benji. "Wir gingen jeden Tag nach der Schule direkt auf unser Zimmer und spielten und sangen stundenlang."



Nachdem Paul (Bass) und Billy (Gitarre) dazu gestoßen waren, entnahmen Good Charlotte ihren Band-Namen einfach einem Kinderbuch und gaben ihr erstes Konzert vor etwa zwanzig Zuschauern im Kellerraum eines Nachbarn. "Wir spielten nur unsere eigenen Lieder - wir waren einfach nicht gut genug, um die Lieder anderer zu lernen."



Die Brüder widmeten sich ausschließlich ihrer Musik, obwohl sie kaum Geld für eine Ausrüstung hatten und schon gar nicht über Verbindungen zur Musikindustrie verfügten. Sie erstellten ihr erstes Demo-Band, schrieben ihre eigene Biographie und fingen einfach an, ihr Demo-Päckchen an eine Reihe von Plattenfirmen zu schicken, deren Adressen sie in einer Musikzeitschrift gefunden hatten. "Ich schrieb diesen Brief und sagte einfach ganz frech, dass wir Good Charlotte seien und dass es viel billiger sei uns jetzt unter Vertrag zu nehmen, als wenn man noch lange warten würde!- erinnert sich Benji. "Unsere Ignoranz war schon so eine Art Segen für uns. Wir konnten gar nicht entmutigt werden, da wir im Grunde überhaupt nicht wussten, wie das Musik-Business wirklich funktioniert.



Benji und Joel beendeten ihre High School im Juni 1997 erfolgreich und ihre Mutter überraschte sie mit einem Flugticket nach Kalifornien als Abschlussgeschenk. "Einige unserer Lieblingsbands wie Green Day hatten ihre Karriere in diesem East Bay Club namens 924 Gilman Street begonnen. So unternahmen wir in jenem Sommer nach unserem Schulabschluss eine Pilgerfahrt zu diesem Club. Wir waren vorher noch niemals in einem Flugzeug gewesen, aber wir hatten eine Tante in Berkeley, bei der wir unterkamen."



Die Brüder kehrten nach Maryland zurück, voller neuer Inspirationen und entschlossener als je zuvor. Sie verließen ihr Zuhause und zogen nach Annapolis, gaben noch mehr elektrische und akustische Konzerte und machten alle möglichen Scheißjobs. "Ich hatte wohl mehr als 30 von solchen Jobs,- sagt Benji. "Das war schon eine harte Zeit in unserem Leben, aber es war auch eine wunderbare Zeit. Manchmal ist es wirklich gut, hungrig zu sein.



Die Band gewann einen lokalen Wettbewerb, und ihr Song "Can?t Go On- wurde auf einem Sampler mit den regionalen Talenten herausgebracht. Sie zogen das Interesse eines Managers auf sich und die Gruppe Lit bot ihnen Auftritte im Vorprogramm einer Reihe ausverkaufter Ostküsten-Konzerte an.



"Wir hatten kein Geld, keinen fahrbaren Untersatz und sahen von daher keine Möglichkeit, die Konzerte zu spielen. Unsere Mutter lebte in einer Art Schuppen auf dem Grundstück eines Nachbarn, und das einzige, was sich wirklich besaß, war ein Mini-Van. Sie sagte einfach: Ihr Jungs nehmt den Mini-Van und gebt diese Konzerte, und ich fahre per Anhalter oder gehe zu Fuß zur Arbeit. Das zeigt euch, wie sie einfach immer für uns da war."



"In der Zeit, als wir mit Lit in New York spielten - im Dezember 1999 - schauten sich gerade alle Labels wieder nach neuen Gruppen um. Wir unterschrieben unseren ersten Vertrag im Mai 2000 - in dem Studio, in dem wir gerade unsere Aufnahmen machten - und das Album "Good Charlotte" kam im September heraus.



Von da an war das Quintett non-stop auf Tour. Drei Monate voller Termine mit MXPX mündeten in die 2001 W.A.R.P-Tour, dann kamen noch mehr Konzerte bis Weihnachten, gefolgt von vielen weiteren Terminen inklusive Reisen nach Australien und Neuseeland (wo sie Platin für ihr Debüt-Album erhielten). Durch diese intensive Tourarbeit baute sich Good Charlotte eine begeisterte Fangemeinde auf - und MTV wurde auf die Gruppe aufmerksam. Der Sender stellte für die Videos der Band - "Little Things-, "Motivation Proclamation- und "Festival Song- eine Menge Sendeplatz zur Verfügung. Mit ihrem neuen Werk (August 2002) sind Benji und Joel zu Gast in der MTV Sendung "All Things Rock-, die immer von Montag bis Donnerstag um 11 Uhr abends ausgestrahlt wird.



Ehrlichkeit ist der rote Faden, der sich durch all ihre Songs auf "The Young And The Hopeless" zieht und der Good Charlotte mit ihren ergebenen Fans verbindet. "Ich glaube nicht, daß wir besser sind als irgendeine andere Band,- sagt Benji, "obwohl ich glaube, daß wir aufrichtiger sind, einfach realer als einige andere. Wir wollen dafür beurteilt werden, was wir wirklich machen, und wir wollen nicht in die gleiche Schublade gesteckt werden mit einem Haufen von Bands, mit denen wir überhaupt keine Gemeinsamkeiten haben. "Wir haben eine Menge mehr zu erzählen als einige der Bands, mit denen wir immer verglichen werden, und ich hoffe, daß die Leute das auf dem neuen Album hören werden. Junge Leute, wie wir vor fünf Jahren - ich möchte diesen jungen Leuten einfach nur etwas geben, was ihnen durch den Tag hilft."

Quelle: http://www.hardplace.de/goodcharlotte/DiscografieGood Charlotte (2003)

The Young and The Hopeless (2003)

Girls And Boys (2003)




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Reviews

Greatest Hits - Cover
In den USA hatte die Mucke von GOOD CHARLOTTE ja schon immer eine größere (vor allem verkaufstechnisch) Popularität als in Europa, obwohl Anfang 2000 und ein paar Jahre danach waren ähnlich ausgelegte